IV. West- und Mitteleuropa.
die Tt. Ausläufer des Spessart. Hauptsiedelungen sind: ^Frankfurt a. M.
mit vielerlei Großindustrie 'und lebhaftem Handel an der Kreuzung
der Rheinebene von S. mit dem Maintal von 0., dem Rheintal
von NW. und den Wegen durch Hessen, ferner Hanau, * Wiesbaden,
'^Kassel, Fulda.
4. Sachsen ist eine weithin zerfaserte, durch außerpreußisches
Gebiet vielfach durchsetzte Provinz, 'die vom S.-Abhang des Thüringer
Waldes bei öO1/,0 bis an die untere Elbe bei 53° reicht und von der
Werra bei 10° bis über die Schwarze Elster nach O. bei 13%°. Sie
hat Anteil an den thüringischen Gebirgen und Ebenen, am Harz und
am n. Tiesland, besitzt Gegenden reichen Braunkohlen- und Salzgewinnes
bei *Halle und Staßsurt und starken Großgewerbes bei ^Magdeburg oder
Suhl, reiche Landwirtschaft in der Magdeburger Börde und bei Halber-
ftadt und in der Goldenen Aue bei Nordhausen oder um * Erfurt, ebenso
aber auch ärmere Strecken, so die Altmark, von Tangermünde über Stendal
nach Salzwedel. Merseburg, Naumburg, Wittenberg.
5. Schlesien lagert sich vor den Sudeten vom Jsergebirge über
Riesengebirge und Glatzer Kessel bis zum Gesenke und umfaßt im SW.
bergiges, im N. und NO. flaches Land. Im S. und SO. reicht es bis
an die polnischen Platten (S. 27). Dort findet sich viel Kohle und Erz,
blüht also das Großgewerbe bei 'Beuthen, "Königshütte, Kattowitz und
'Gleiwitz. Auch bei Waldenburg werden Kohlen gefunden, und am ganzen
Gebirgsrand entlang wird Leinen-, auch Baumwollweberei getrieben, z. B.
bei Landeshut und Hirschberg, Wollenweberei bei 'Görlitz. * Breslau ist
Handelsstadt in der Provinzmitte. 'Liegnitz liegt in fruchtbarer Umgebung.
Ratibor, Oppeln, Glatz, Schweidnitz, Glogau, Grünberg.
6. Posen ist die ebenste aller preußischen Provinzen, reicht weder
an Berg- oder Hügelzüge, noch ans Meer. Bei Hohensalza wird Salz
gewonnen; im übrigen ist das Land ganz landwirtschaftlich. * Posen,
'Bromberg am Brahe-Netze-Kanal. Viel polnische Bevölkerung.
7. Westpreußen gehört dem Flachlande an, ist aber nur im
Mittelstrich längs der Weichsel Niederung; hier liegen die größeren Sie-
delungen. Nach W. steigt der Boden durch die Landschaft Pomerellen
zur Pommerschen Seenplatte an (Turmberg 330 m), nach O. durch
Kulmer Land und Pomesanien zur preußischen. Land- und Forstwirtschaft
spielt die Hauptrolle. Der Boden ist im Weichseltal besonders im Werder
des Deltas sehr fruchtbar, nach der Tuchler Heide hin freilich trostlos
sandig und volksleer. Von Polen her kommt viel Holz auf der Weichsel
(Thorn ist Holzhafen) und hat den Schiffsbau bei 'Elbing und *Danzig