Einleitung. 7 
Die weise und vorsichtige Auswahl des Wichtigsten aus 
der Specialgeschichte der einzelnen Völker; die Auswahl 
dessen, was entschieden in den Gang des Ganzen ein¬ 
greift, und die Richtung. dieses Ganges bestimmt-, ist ein 
vorzüglicher Gegenstand der Sorgfalt des Geschichtsschreibers. 
Er soll das Gedachtniß nicht mit einer bunren Mischung von 
wichtigen und unbedeutenden Thatsachen überladen; er soll 
es aber durch alles Bedeutende, was in der Geschichte der 
Individuen und der einzelnen Völker für die Fortbildung oder 
Rückschritte der Menschheit selbst enthalten ist, bereichern; 
er soll, bei der unpartHeylichsten Würdigung und Dar- 
steilung der Begebenheiten, die Darstellung selbst in ein le¬ 
bensvolles Bild für die Phantasie verwandeln, in welchem 
die einzelnen Theile sich zu einem großem und in -sich zufam, 
hängenden Ganzen geründet haben. Er wird deshalb an 
dem Faden einer beglaubigten und möglichst zuverlässigen 
Chronologie die einzelnen Begebenheiten ausführen, um 
durch die chronologische Ordnung und Verbindung den Ver¬ 
stand zu befriedigen; er wird aber auch das Gleichzeiti¬ 
ge (den Synchronismus) in den Begebenheiten festzu- 
halten wissen, um durch dasselbe ein Bild von dem Gan¬ 
zen für die Phantasie zu vermitteln. 
Die Natur, die uns umgibt; die Erde, auf der wir 
leben, ist allerdings der Schauplatz, auf welchem die 
einzelnen Handlungen vollbracht, und in dessen Mitte die 
Begebenheiten, die der Geschichte angehören, wahrgenom¬ 
men werden; aber die Veränderungen der Erdobersiäche, 
die Vorgänge in den drei Naturreichen gehören nur inso¬ 
fern in die Universalgeschichte, inwiefern dadurch bleibende 
Folgen für das menschlich e Geschlecht selbst hervorgegangen 
sind.
	        
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