Full text: Neuere Geschichte (Theil 3)

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II. Periode. (A. 1648—1713). 
§. 11. Frankreich. 
1643—1 715. Ludwig XIV. (5 Jahr alt), anfangs unter Vormund¬ 
schaft seiner Mutter Anne dÄutriche, Tochter Philipp's III. von Spanien. 
Die Regierung führt Kardinal Mazariu in Richelieu's Geiste. 
1648 erhält Frankreich im westfälischen Frieden die Souve¬ 
ränität über die schon seit 1552 besetzten Bisthümer Metz, 
Toul, Verdun, ferner Breisach, die östereichischen Besitzungen 
im Elsaß, und die Landvogtei über 10 elsässische Reichsstädte. 
1648—53. Unruhen d er Fronde, ein letzter Versuch des 
franz. Adels, sich von der Abhängigkeit vom Könige frei zu 
machen. 
1659. Im pyrenäischen Frieden, welcher den während des 
dreißigjährigen Krieges entstandenen Krieg mit Spanien be¬ 
endet, erhält Frankreich die Grafschaft Roussillon und meh¬ 
rere Plätze in Artois und Flandern. 
Ludwig XIV. heirathet die spanische Infantin Maria The¬ 
resia, welche allen Ansprüchen auf Spanien für sich und ihre 
Nachkommen entsagt. 
1661 —1715. Nach Mazarin's Tode regiert Ludwig XIV. 
ohne Premierminister und führt durch Kolbert (Contro¬ 
leur general des finances) und Louvois (Kriegsminister) be¬ 
deutende Reformen im Finanz- und Kriegswesen ein. Durch 
glänzende Eroberungen verschafft er Frankreich den Vorrang 
vor allen Mächten. 
1666—68. Erster Raubkrieg Ludwig s XIV. (Devolu¬ 
tionskrieg wegen der span. Niederlande). 
Nach dem Tod e Philipv's IV. von Spanien beansprucht Ludwig XIV. 
fcte Jpan. Niederlande auf Grund des (jedoch nur in einigen Landes- 
therlen bestehenden) Devolutionsrechts, nach welchem die Töchter erster 
Ehe eia Dorerbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben. 
Nachdem Tureun e und Kon de wichtige Eroberungen in 
Flandern und der Franche-Eornte gemacht, erzwingt die durch 
den holl. Rathspensionär de Witt veranlaßte Tripelallianz 
zwischen Holland. England, Schweden 
1668 den Frieden zu Aachen, in welchem Ludwig XIV. seine 
Eroberungen bis auf 12 Festungen in Flandern (Lille rc.) her« 
ansgrebt. 
1672—78 Zweiter Raubkrieg Ludwigs XIV. (zur De¬ 
müthigung Hollands), nach Abschluß eines Bündnisses mit 
England und Schweden. 
1672. Tnrenne und Ktmde erobern den fübl. Theil von Holland. 
Die Holländer vertheidigen sich darauf tapfer unter Wilhelm 
III. von Oranieu und dem Admiral de Rnyter und ge¬ 
winnen am Kurf. Friedrich Wilhelm von Brandenburg 
einen Bundesgenossen, später auch am deutschen Kaiser und 
Spanren.
	        
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