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8. ,Gewährt mir denn noch eine Bitte, 
gilt, mich zu retten, kein Vertrag: 
daß ich nach Zitherspielersitte, 
wie ich gelebet, sterben mag. 
Wann ich mein Lied gesungen, 
die Saiten ausgeklungen, 
dann fahre hin des Lebens Tag? — 
9. Die Bitte kann sie nicht beschämen, 
sie denken nur an den Gewinn; 
doch solchen Sänger zu vernehmen, 
das reizet ihren wilden Sinn. 
,Und wollt ihr ruhig lauschen, 
laßt mich die Kleider tauschen: 
im Schmuck nur reißt Apoll mich hin? — 
10. Der Jüngling hüllt die schönen Glieder 
in Gold und Purpur wunderbar. 
Bis auf die Sohlen wallt hernieder 
ein leichter, faltiger Talar; 
die Arme zieren Spangen, 
um Hals und Stirn itnb Wangen 
fliegt duftend das bekränzte Haar. 
11. Die Zither ruht in seiner Linken, 
die Rechte hält das Elfenbein. 
Er scheint erquickt die Luft zu trinken, 
er strahlt im Morgensonnenschein, 
es staunt der Schiffer Bande; 
er schreitet vorn zum Rande 
und sieht ins lflaue Meer hinein. 
12. Er sang: „Gefährtin meiner Stimme, 
komm, folge mir ins Schattenreich! 
Ob auch der Höllenhund ergrimme, 
die Macht der Töne zähmt ihn gleich. 
Elysiums Heroen, 
dem dunkeln Strom entflohen, 
ihr Friedlichen, schon grüß' ich euch! 
13. Doch könnt ihr mich des Grams entbinden? 
Ich lasse meinen Freund zurück. 
Du gingst, Eurydicen zu finden; 
der Hades barg dein süßes Glück. 
Da wie ein Traum zerronnen, 
was dir dein Lied gewonnen, 
verfluchtest du der Sonne Blick.
	        
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