fullscreen: Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule

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im Norden rückten sie bis Thorn vor. Auch in Ostpreußen war der Feind 
wieder eingedrungen. Das russische Heer, verstärkt durch sibirische und kauka¬ 
sische Korps, stand nun von Schirwindt in Ostpreußen über Biala, Mlawa, 
Thorn, Krakau, südlich der Weichsel bis Lemberg. 
Mitte November griffen die Russen an. In Ostpreußen wurden ihre An¬ 
griffe abgewiesen. In Russisch Polen wurde der Feind an verschiedenen Orten 
geschlagen und zurückgedrängt. — Deutsche Truppenteile rückten gegen Lodz 
vor in der Absicht, die Russen zu umklammern. Diese aber hatten wieder 
Verstärkung erhalten und umzingelten nun ihrerseits die Deutschen. Das war 
eine recht unangenehme Lage für die Deutschen. Sie hieben sich aber wacker 
durch und machten dabei noch über 12 000 Gefangene und große Beute an 
Geschützen und Maschinengewehren. Das war ein Meisterstück, welches ge¬ 
hörig bejubelt wurde. 
Immer wieder wiederholten die Russen ihre Anstürme, immer wieder 
wurden sie zurückgewiesen. Anfangs Dezember erhielten auch die Deutschen 
Verstärkung und gingen wiederum auf der ganzen Front zum Angriff über. 
Auch die österreichisch-ungarischen Truppen waren zum Angriff übergegangen. 
Um die Mitte des Dezember wurde die russische Menschenmauer endlich zum 
Weichen gebracht und nach Osten gedrängt. Doch machten sie hinter dem 
Dunajec, der Nida, Rawka und Bzura Halt und stellten sich wieder, zu neuen 
Kämpfen bereit. 
Merke: Die verbündeten deutschen und österreichisch-ungarischen Heere 
rückten im Oktober bis Warschau vor, mußten aber vor der Übermacht des 
Feindes zurückweichen. Die Russen drangen vor und zogen auch wieder in 
Ostpreußen und Galizien ein. Nachdem die Verbündeten Verstärkung erhalten 
hatten, gelang es ihnen im Dezember, den Feind wieder zurückzudrängen. 
Die Kämpfe im Osten seit Januar 1915. 
Im neuen Jahr fanden fortgesetzt Kämpfe statt in Ostpreußen, Russisch 
Polen, den Karpathen und der Bukowina. Manchen Vorstoß machten die 
Nüssen umsonst, so in Ostpreußen bei Gumbinnen und Lötzen. In Russisch 
Polen drangen die Deutschen langsam vor. Heftige Kämpfe tobten in den 
Karpathen. Hier hatten die Russen die Paßübergänge besetzt, und es galt, 
diese ihnen wieder zu entreißen. Da die österreichisch-ungarische Armee gegen 
den an Zahl weit überlegenen Gegner wenig ausrichten konnte, griffen deutsche 
Verstärkungen ein. Mit vereinten Kräften gelang es, den ganzen Gebirgs- 
famm den Russen zu entreißen. — Auch in der Bukowina wurden die Russen 
zurückgedrängt und diese bis Czernowitz befreit. 
Während nun das blutige Ringen in den Karpathen war, gedachten die 
Russen leicht wieder in Ostpreußen vorwärtskommen zu können. Aber sie 
hatten nicht mit dem tapferen Hindenburg gerechnet. In heißer, neuntägiger 
Schlacht wurde an den Masurischen Seen bei Lyck die ganze russische 
X. Armee geschlagen. 130 000 Gefangene und 150 Geschütze wurden erbeutet. 
Held Hindenburg wurde wieder gebührend gefeiert und der Sieg (16. Februar) 
wie der Tag von Sedan in der Schule gewürdigt. Erinnert euch nur an euren 
Jubel! — Hindenburg verfolgte nun den Feind, warf ihn über die Grenze und
	        
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