Augusta, Kaiserin von Deutschland.
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um die Verwundeten verdient gemacht hätte, als Andenken zu
überreichen. Der Magistrat sandte Rose und Brief unter Glas
und Rahmen an die Kaiserin, diese aber überreichte das Andenken
den Damen im Barackenlazarett, welche es im Betsaal aushängten.
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Die Begleitmannschaft der ersten französischen Gefangenen
hatte vom Kronprinzen den Auftrag erhalten, sich bei seiner
Mutter zu melden. Dies geschah auch. Die Königin schenkte
jedem Soldaten eine vortreffliche Juchtenfeldtasche, in welcher jeder
Beschenkte außer einem ansehnlichen Reisebatzen das Bild des
Kronprinzen fand. General von Bonin hielt den braven Leuten
vor der Königin eine kleine Ansprache, in welcher er zuletzt sagte:
„Die Königin erwartet, ihr werdet auch in Zukunft eure Fahne
tapfer verteidigen." Einer der Soldaten erwiderte: „Det werden
wir schon besorgen." Und als die Königin fragte, ob sie an den
Süddeutschen gute Waffenbrüder hätten, antwortete ein strammer
Siebenuudvierziger: „Die Brüder sind ganz gut, aber se wollen
man immer vorupp, und bat können wir doch nicht lüden!"
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