Full text: Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege (Teil 3)

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Brandenburg, im Namen der Staatsregierung die 
Reichsverfassung abzulehnen (21. April). 
ßß) Da bald danach sämtliche Mitglieder der monarchi¬ 
schen Partei abberufen wurden, so blieben nur noch 
Republikaner in der Nationalversammlung, die jetzt 
als „Rumpsparlament" ihre Sitzungen nach Stutt¬ 
gart verlegte. Dort wurde sie, da sie das deutsche 
Volk zu einer allgemeinen Revolution aufgerufen 
hatte, durch ein vom Minister Römer gesandtes 
Militärkommando auseinandergetrieben. 
Ts) Die von den Republikanern angezettelten Empörun¬ 
gen in Dresden, in der Rheinpfalz und in Baden 
wurden von den preußischen Truppen niederge¬ 
schlagen. Damit war die Revolution endgültig be¬ 
siegt, die deutschen Fürstenthrone wieder befestigt; 
aber die Nationalversammlung hatte trotz ihrer 
ergebnislosen Arbeit dem deutschen Volk ein° großes 
politisches Ziel gezeigt: die Freiheit im Innern, 
die Einheit nach außen. 
3. Friedrich Wilhelms IV. letzte Versuche zur Schaffung einer Reichs- 
Verfassung. 
a) Das Dreikönigsbündnis. 
In einer günstigen Zeit, als sich die Nationalversamm¬ 
lung ausgelöst, Preußen die revolutionären Erhebungen 
niedergeschlagen, Österreich aber mit inneren Unruhen 
genug zu tun hatte, nahm Friedrich Wilhelm die deutsche 
Einheitssache noch einmal in die Hand. Er schloß mit 
Hannover und Sachsen einen Vertrag (26. Mai 1849) zu 
gegenseitigem Schutzbeistand auf ein Jahr ab, der auch 
andern deutschen Staaten die Ausnahme offen ließ. Die 
Oberleitung der Bundesangelegenheiten erhielt Preußen, 
eine Reichsversammlung sollte über einen Verfaffnngs- 
entwurf beraten. 
ß) Die Union. 
Durch den Einfluß Österreichs, das mit russischer Hilfe 
des inneren Aufstandes wieder Herr geworden war, blieben 
Bayern und Württemberg dem Bunde fern, Hannover, 
Sachsen und Hessen-Kassel, das inzwischen beigetreten 
war, wurden schwankend; trotzdem ging Preußen weiter 
und auf dem Reichstage zu Erfurt (1850) wurde mit 
Zustimmung der meisten Kleinstaaten der Verfassung^- 
entwurf angenommen und der Bund zur Union er¬ 
weitert. 
/) Darauf ging Österreich entschieden vor gegen Preußens 
Einheitsbestrebungen; es erklärte dies Verfahren als nicht
	        
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