Full text: Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege (Teil 3)

— 57 — 
ein zweites Mal bei Aschaffenburg (14. Juli) geschlagen. 
Nach dem Rückzüge über den Main konnte dieses Bundes¬ 
korps dann die Vereinigung mit dem bayrischen erreichen. 
Vogel von Falckenstein aber rückte auf Frankfurt und 
hielt dort am 16. Juli seinen Einzug; von da aus schrieb 
er an König Wilhelm: „Alles Land nördlich des Mains 
liegt zu den Füßen Euer Majestät". Bald darauf wurde 
er zum Gouverneur von Böhmen ernannt und Manteuffel 
erhielt das Oberkommando über die Mainarmee. 
b) Der böhmische Feldzug. 
a) Österreich hatte sein Heer teilen müssen in eine Süd¬ 
armee, die gegen Italien kämpfte und in eine Nordarmee, 
die gegen Preußen verwendet werden sollte; letztere er¬ 
reichte mit Einschluß des sächsischen Heeres die Stärke 
von ungefähr 260 000 Mann. Ihr Oberbefehlshaber 
Benedek hatte die Absicht, seine gesamte Heeresmacht bei 
Olmütz zu konzentrieren und den Feind mitten im Lande 
zu erwarten; erst später faßte er den Plan, den Vor¬ 
marsch auf Böhmen anzutreten, so führte er die Armee 
an den Sudeten entlang auf die Festungen Königgrätz 
und Jofephftadt. 
ß) Die preußischen Truppen umstanden Böhmen in weiten 
Stellungen; als Moltke erkannte, daß vom Feinde eine 
Offensive nicht zu erwarten war, befahl er den konzen¬ 
trischen Vormarsch. Herwarth von Bittenfeld rückte mit 
der Elbarmee (40 000 Mann) gegen Böhmen vor; Prinz 
Friedrich Karl marschierte mit der ersten Armee (93 000 
Mann) von Görlitz aus und der Kronprinz mit der 
zweiten Armee (115000 Mann) in drei Abteilungen von 
Schlesien aus in Feindesland ein; hier sollte nach dem 
Plane des Chefs des Großen Generalstabes die Ver¬ 
bindung der zerstreuten Heereskörper erfolgen. 
y) Die Kämpfe bis zur Entscheidungsschlacht. 
aa) Herwarth besiegte die Österreicher unter Clam-Gallas 
bei Hünerwasfer (26. Juni), Prinz Friedrich Karl 
bei Liebenau (26. Juni) und Podol (27. Juni); die 
Vereinigung beider Armeen konnte nicht mehr auf¬ 
gehalten werden und gemeinsam erfochten sie die 
Siege bei Münchengrätz (28. Juni) und Gitschin 
(29. Juni); Clam-Gallas wurde gezwungen, sich auf 
das Hauptheer zurückzuziehen. 
ßß) Der rechte Flügel des Kronprinzen (1. Korps unter 
Bonin) ging unbehelligt durch den Paß von Trautenau, 
wurde aber hier von Gablenz zurückgeschlagen 
(27. Juni); erst die Garde unter Hiller machte ihm
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.