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König Lothar, und der Markgraf Berengar wollte die Herrschaft an sich rechen.
Tie junge Königswitwe Adelheid hielt er am Gardasee gefangen. Nachdem
es ihr jedoch gelungen war, aus der Haft zu entkommen, rief sie Ottos W
cm. Gern folgte er diesem Rufe. Ohne Widerstand zu finden, nahm er da?
Land in Besitz und nannte sich „König der Langobarden und Franken .
Tann ließ er durch Gesaudte um Adelheids Hand werben. Die junge Komgm
willigte freudig ein, und zu Pavia wurde die Hochzeit glänzend gefeiert.
8. Sorge für geistliche Bildung. Otto, der besonders seit dem Tode seiner
ersten Gemahlin Editha seinen Sinn auf geistliche Dinge richtete, sorgte auch
eifrig für christliches Leben in seinen Staaten. In der Hochschule zu lolit
wurden die Geistlichen ausgebildet, die dann ins Land gingen und trt den thuen
zugewiesenen Ämtern und Klöstern für Veredelung der Sitten und Ausbreitung
der Lehre sorgten. Ganz besonders aber lag ihm die Heibennnssion am Herzen.
Um das Evangelium zu den heidnischen Wenden zu bringen, gründete er nach
und nach die Bistümer Merseburg, Zeitz, Meißen, Brandenburg und
Havelberg, die dann alle dem später (967) errichteten Erzbistum Magdeburg
unterstellt wurden.
9 Schlacht aus dem Lechselde. 955. Während Ottos Regierung kamen 655
die Ungarn noch einmal nach Deutschland. In ungeheurer Zahl drangen sie
durch Österreich in Bayern ein. „Nichts soll uns aufhalten, ^ so prahlten sie,
„es müßte denn der Himmel einstürzen ober die Erde sich auftun, uns zu ver¬
schlingen. Unsere Rosse werden eure Flüsse und Seen aus trinken unb eure
Städte mit ihren Husen zerstampfen." Sie kamen bis vor Augsburg; bort
lagerten sie am Lech unb suchten, bie (Stabt einzunehmen. Jubes rückte Otto
mit einem Heere heran unb schlug auf ber linken Seite bes Flusses sein Lager
auf. Am Morgen bes Schlachttages ließ Otto im ganzen Heere einen Gottes¬
dienst halten unb nahm bas Abenbmahl. Dann würbe bas Heer zum Kampfe
aufgestellt. Zum erstenmal stanben alle bentschen Stämme einig auf bern
Schlachtfelbe. Als bie Ungarn bas Heer sahen, konnten sie bie Zeit bes Angriffs
nicht erwarten unb schwammen mit ihren Pferben burch ben Lech. Zuerst
brachten ihre Pfeilschwärme bie Deutschen etwas in Verwirrung. Balb aber
gewannen biese bie Oberhanb.
Besonders tat sich Konrad, Herzog von Lothringen, hervor. Dieser hatte sich
nämlich früher gegen Otto, seinen Schwiegervater, empört und wollte jetzt dieses Unrecht
wieder gutmachen. Wie ein Löwe stürzte er auf die Feinde und trieb sie jrt scharen vor
sich her in den Lech hinein. Als er in der Hitze des Gefechts einmal den Helm ein wemg
lüftete, traf ihn ein Pfeil am Halse und verwundete ihn tödlich.
Bei ben Ungarn aber würbe bie Flucht allgemein, unb mit entsetzlichem Ge¬
heul sprengten sie in ben Fluß. Überall, wo sich im Laube fliehenbe Ungarn¬
haufen fehen ließen, würben sie vernichtet. Nur sieben Mann sollen mit abge¬
schnittenen Nasen unb Ohren in bie Heimat zurückgekehrt sein. _ Seitbem sinb
bie Ungarn nie wieber nach Deutschlanb gekommen. Sie sinb ein ruhiges, an¬
sässiges Volk geworben unb haben bas Christentum angenommen.
10. Otto und die Kirche. Dem Könige hatte es bei seinem Kampfe gegen
bie unbotmäßigen Herzöge au einer Stütze gefehlt, auf bie er sich unbebingt
verlassen konnte. Als biese Macht erkannte er bie Kirche. Otto schenkte Bischöfen