Full text: Nieberdings Schulgeographie

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§ 54. Italien. 
I. Lage und Grenzen. Italien (mit Sizilien) liegt zwischen 
dem 36. und dem 46.° n. Br. Der 12. Meridian ö. L. verläuft 
nicht weit vou Venedig, Rom und der Westspitze Siziliens. — 
Grenzen? — Die Grenze im NW. gegen Frankreich, sowie im N. 
gegen die Schweiz und Österreich bilden die Alpen. 
II. Umriß. Zu unterscheiden sind: 
1. Das kontinentale Ober-Jtalien, vorzugsweise das Fluß- 
gebiet des Po. 2. Die von NW. gegen SO. gestreckte (stiefelförmige) 
Apenninische Halbinsel. 3. Die Inseln: Elba, Korsika, Sar- 
dinien, Sizilien nebst den Liparifchen nnd den Ägatischen Inseln, 
Malta. — Sizilien, die größte und schönste Insel des Mittelmeeres, 
ist vom Festland durch die Straße von Messina getrennt. 
Die Halbinsel ist wenig gegliedert, am meisten im W. und 
im S., wo der Gols von TZranto (Tarent) tief in das Land schneidet 
und zwei Halbinseln bildet, Kaläbrien im SW. und Apulien im SO. 
— Die wichtigsten Golfe nnd Häfen sind die von Genua, SpZzia, 
Gaßta, Neapel. Salsrno, Täranto, Brindisi, Anküna, Venedig. 
III. Aufriß und Bewässerung, a) Die Gebirge. Abgesehen 
von den Alpen, die, steil gegen die oberitalische Tiefebene ab- 
fallend, diese in einem großen Bogen umgeben, ist das Hauptgebirge 
der Apennin, der die ganze Halbinsel in einer Breite von 45 bis 
110 km durchzieht. 
1. Der nördliche, Lignrisch-Toskanische Apennin, vom Col di 
T6nda bis zum Quellgebiet des Arno und des Tiber. 
2. Der mittlere, den Römischen Apennin und die Abrnzzen 
umfassend, bis zum Quellgebiet des Voltürno. — Die Abruzzen 
sind Italiens höchstes und wildestes Gebirgsland, eingeschlossen von 
zwei Parallelketten; in der östl. der Gran Sasso d'Jtalia, 2H00 m. 
3. Der südliche, Neapolitanisch - Kalubrifche Apennin, bis zur 
Straße von Messlna. 
Getrennte Bergmassen sind: das TosMnische Hügelland 
zwischen Arno und Tiber, das Albanergebirge im SO. von Rom 
mit dem Monte Cavo, der Vesuv bei Neapel (1200 m), der Monte 
Gargano, der Sporn der stieselsörmigen Halbinsel. — Auch die Inseln 
sind gebirgig; auf Sizilien der Ätna. 3300 m. 
b) Die Tiefebenen, Flüsse und Seen. 1. Die Po-Ebene 
oder die Lombardei', die größte, durch Natur und Kunst am 
reichsten bewässerte und fruchtbarste Ebene Italiens, das berühmteste 
i = Land der Langobarden. Das Langobardenreich in Italien bestand 
568—774.
	        
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