Full text: Geschichte der Griechen und Römer bis zur Zeit Christi (Teil 3)

52 Römische Geschichte. 
macht. Von Hiero, dem Feldhauptmann und späteren Könige der 
Syrakusaner, bedrängt, bat der eine Teil Karthago, der andere Rom 
um Hilfe. Schnell besetzte ein karthagischer Heerführer die Burg der 
Stadt. Aber auch ein römisches Heer erschien, und es gelang ihm, sich 
Messanas zu bemächtigen. 
Karthago erklärte den Krieg. Die Legionen warfen sein und Hieros 
Heer zurück, worauf dieser mit Rom Frieden uud Bündnis schloß. 
Da die Römer zur Eroberung der großen befestigten Seestädte einer 
Flotte bedurften, entschlossen sie sich, zu deu bisherigen Schiffen mit 
drei Ruderreihen eine solche von Schiffen mit fünf Ruderreihen, wie 
sie die Feinde besaßen, zu erbauen. Um die Überlegenheit wettzumachen, 
die die Karthager im Seekampfe entfalteten, wurden am Vor¬ 
derteil der römischen Schiffe bewegliche Enterbrücken angebracht. War 
ein feindliches Schiff mit der Querseite herangekommen, so schlug die 
Vorrichtung, die mit einem eisernen Stachel versehen war, auf dessen 
Verdeck nieder, und auf der so geschaffenen Brücke stürmten die bereit 
gehaltenen Landtruppeu hinüber; auf diese Weise wurde aus dem See¬ 
treffen ein Kampf zu Lande, in dem die Römer tüchtiger waren. In 
260 der Tat errang Dnilius einen großen Seefieg bei Mylä an der 
Nordküste Siziliens. Rom wollte den Krieg schnell zu Ende bringen. 
Darum ging der Konsul Regulus nach der gewaltigen Seeschlacht 
am Vorgebirge Eknomns (Südküste von Sizilien) nach Asrika hin¬ 
über. Aber durch seiue Unvorsichtigkeit scheiterte trotz anfänglich großer 
Erfolge die Unternehmung vollständig. (Angebliche Mißhandlung des 
Regulus in der Gefangenschaft.) Die Römer beschränkten sich danach 
auf den sizilischen Krieg. Als dann eine Flotte geschlagen und meh¬ 
rere andere durch Unwetter zugrunde gegangen waren, gaben sie auch 
den Seekrieg auf (Klodins Pülcher und die heiligen Hühner). Ein 
löwenmutiger, junger Karthager, Hamilkar Barka, „der Blitz", 
übernahm damals den Oberbefehl über die punischeu Landtruppeu im 
Nordwesten der Jnfel und machte den Römern viel zu schaffen. Da 
boten reiche Privatleute dem erschöpften Staate eine neue Flotte an, 
mit der Katulus bei den Ägatischen Inseln siegte (westlich von 
Sizilien). Nun verstand sich Karthago zum Frieden. Sein sizili- 
241 scher Anteil wurde durch ihn römische „Provinz" (s. S.58 
Absatz 4). 
§ 24. Die Zeit Mischen dem 1. und 2. punischen Kriege. 
Gleich uach dem Friedensschluß entbrannte gegen Karthago durch 
eine Empörung der Söldner und untertäniger Völkerschaften ein mehr¬ 
jähriger Krieg, der nur mit größter Mühe und allein durch die Tüch¬ 
tigkeit Hamilkars zugunsten der Karthager beendet werden konnte. 
Währenddessen setzten sich die Römer in den Besitz von Sardinien und
	        
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