Full text: Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 5)

Kämpfe der Römer und Germanen. 
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mm Führer der Götter, zum Spender und Schützer einer höheren Kul- 
tur und fand allmählich bei den meisten Germanen Verehrung. Thor 
(Sotten;), der Donnergott, der die Riesen tötet, wurde der Freund der 
germanischen Bauern. Die Gemütswelt der Germanen war wie die der 
Naturvölker reich an Vorstellungen von allerlei feindlichen und freund- 
licheu Mächten. Gar manches vom Glauben unserer Vorfahren hat sich 
im Aberglauben, in Sitten und Gebräuchen wie im Märchen bis in die 
Gegenwart erhalten. 
Ein hochbegabtes Volk, zeigen die Germanen doch im Charakter die 
ungezügelte Wildheit der Barbaren. Pflichten gegen ihr Volk und Vater- 
land kannten sie nicht; der Bruder des Armimus kämpfte auf römischer 
Seite! 
3. Kämpfe der Römer und Germanen. 
Cimbern und Teutonen. Am Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. waren 
die Cimbern aus ihren Wohnsitzen von der unteren Elbe und Eider aus- 
gewandert und an den Grenzen des Römischen Reiches erschienen. Die 
Niederlage bei Aransio (105) verglichen die Römer dem Tage von Cannä. 
Aber Marius bannte den „eimbrischen Schrecken", der die Hauptstadt er- 
griffen hatte. Bei Aqua Sextiä (Aix in der Provence) vernichtete er 102 
die mit den Cimbern verbündeten Teutonen und im folgenden Jahre mit 
Lutatius Catulus bei Vercellä die Cimbern, die über den Brenner gezogen waren. 
§ 6. Kämpfe an der Rheingrenze. Kaum ein halbes Jahrhundert Arwmft und 
später hatte der suebische Heerkönig Ariovist seine Scharen über den a,ar" 
Oberrhein in das heutige Elsaß geführt und fie dort angesiedelt, ebenso wte 
Cäsar gewillt, die gallischen Kelten zu unterwerfen. Aber dieser warf 
ihn (58 v. Chr.) südwestlich von Mülhausen zurück, ebenso drei Jahre 
darauf die Usipeter und Tenkterer, als sie den Niederrhein überschritten 
hatten, und ging schließlich selbst zweimal über den Strom, nicht um 
deutsches Land zu erobern, sondern nur um den Germanen seine Macht 
zu zeigen und sie dadurch vom Vordringen nach Westen abzuschrecken. 
Als er Gallien verließ, war der Rhein die Grenze zwischen Römern und 
Germanen. 
Nachdem sodann (38 v. Chr.?) Agrippa die Ubier, die über denAgrippa. 
Rhein gekommen waren, auf dem linken Ufer bei Ära IJbiorum (dem 
heutigen Cöln) angesiedelt hatte, beschloß Angnstus die Unterwerfung des 
eigentlichen Germanien (Germania magna) jenseits des Rheins. Damit 
begann für die Germanen eine etwa ein Menfchenalter (von 12 vor bis 
16 nach Chr.) umfassende Periode schwerer Kämpfe um ihre Freiheit. In 
den Jahren 12—9 v. Chr. führte Drufus, der Stiefsohn des Augustus, Drusus. 
das Kommando am Niederrhein. Er leitete die Anlage der Standqnar- 
tiere auf dem linken Flußufer und unternahm mehrere Züge nach Ger- 
manien. Er ließ einen Graben vom Rhein zur Assel, in den Binnensee 
Flevo (Znidersee) und weiter zur Nordsee ziehen Auf diesem Wege fuhr
	        
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