Die Monier.
Das Land Italien.
§ 28. Gebirge und Küsten. Italien ist die mittlere unter den
drei südlichen Halbinseln Europas. Es wird vom Südende der See-
alpen bis zu seiner Südspitze vom Apenmnengebirge durchzogen. An
der Ostseite tritt das Gebirge hart an das Meer heran: an der West¬
seite dagegen sind Vorberge vorgelagert; daher ist die Entwickelung
größerer Flüsse an der Ostseite erschwert. Die West- und Südküste der
Halbinsel, vom tuscischeu oder tyrrhenischen und vom ionischen Meere
bespült, ist mit besseren Buchten und Häsen ausgestattet als die vom
stürmischen Hadriameere umgebene Ostküste.
Flüsse. In das adriatische Meer: 1. Der Padus (Po) mit dem
T l c i n n s aus der linsen und der Tr 6 bia auf der rechten Seite.
2. Der Aüfidus. — In das tyrrhenische Meer: 1. Der Arnus.
2. Die Tiber mit den linken Zuflüssen Ällta und Änto.
Die Fruchtbarkeit war in den ebenen Landstrichen groß: besonders
die campanische Ebene brachte edle Weine, Oliven und andere Erzeugnisse
des Südens hervor. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner war der
Ackerbau : im Gebirgslande wurde vornehmlich Viehzucht getrieben .Wenn
auch die große Ausdehnung der Küste die Einwohner schon srüh mit dem
Meere in Verbindung brachte, so sind doch die Italiker nicht in dem
Maße wie die Griechen ein seefahrendes Volk geworden.
Die Bewohner des alten Italien waren: a) Die Latiner und die
u mb risch-sa b e llisch en Völker in Mittelitalien. Sie gehörten wie die
Griechen zu den Völkern des indogermanischen Sprachstammes. b) Die
Etrusker, ein im Arnusthale ansässiges Volk von unbekannter Ab¬
stammung. c) Die Gallier, welche von Norden her in das Padusthal
vorgedrungen waren, d) In Unteritalien gründeten die Griechen viele
Ansiedelungen.