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Nimmt man zu dieser Zersplitterung die Ohnmacht der
deutschen Neichsgewalt — der Kampf zwischen Hohen¬
staufen und Welfen war von neuem heftig entbrannt —
dann kann man sich nicht wundern, daß die Nachbarn
das Land hart bedrängten. Der gefährlichste Gegner
Mecklenburgs war im Anfang des 13. Jahrhunderts
Waldemar II. von Dänemark, welcher die Kämpft mit
ganze deutsche Ostseeküste bis nach Livland hin seiner Dänemark.
Herrschaft zu unterwerfen trachtete und eine Zeit lang
auch unterwarf. Er wußte sogar von Kaiser Friedrich II.
als Lohn für geleistete Hülfe die Lösung der wendischen
Länder aus dem deutschen Reichsverbande und ihre
Vereinigung mit Dänemark zu erreichen. So mußten
die Grafen von Schwerin und die Fürsten von Mecklen¬
burg seine Oberlehnshoheit anerkennen; ja er suchte
den Grafen Heinrich von Schwerin ganz seines
Landes zu berauben. Schon hatte er während dessen
Abwesenheit im heiligen Lande die halbe Grafschaft sich
angeeignet, da nahm Heinrich ihn bei Gelegenheit einerWaideinar n.
Jagd auf einer kleinen Insel bei F ü n e u gefangen gefangen
und führte ihn nach Dannenberg. Die Folge dieses
Ereignisses war eine Verbiuduug vieler norddeutscher
Fürsten gegen Waldemar. Ein dänisches Entsatzheer Däne» bei
wurde bei M ö l l n im Lauenburgischen geschlagen.^““" ,02e’6
So blieb dem Könige nichts anderes übrig, als seine
Befreiung durch einen Vertrag zu erkaufen und eidlich
auf alle deutschen Länder zwischen „Eider und Weser,
Ostsee und Westsee", mit Ausnahme von Rügen, zu
verzichten. Zwar wurde Waldemar durch den Papst
seines Eides entbunden und griff von neuem zu den
Waffen, aber die verbündeten norddeutschen FürsteiiWaidemar bei
schlugen ihn beiBornhöved entscheidend aufs Haupt. B°rnhöv«d
Der Dänenkönig mußte den Vertrag erneuern und end-
gültig seine Herrschaft in deutschen Landen ausgebe».
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