Schwarzmald und die Sudeten; Eisensäuerlinge und Schwefelquellen 
sind zerstreut. Von den Solquellen sind die heilkräftigen jod- und 
bromhaltigen im äußersten Osten und Westen des Reiches (Schlesien 
bei Pleß, Kreuznach) zu erwähnen. 
6. Die nutzbaren Gesteine. 
Deutschland besitzt endlich große Schätze an nutzbaren Steinen. 
Sandstein und Kalk werden in fast allen deutschen Gebieten ge¬ 
wonnen. Der Granit, der als Mauer- und Pflasterstein, zu Mühl¬ 
steinen und Denkmälern, zu Säulen und Platten verwendet wird, 
findet sich besonders im Thüringerwald, im Schwarzwald, Odenwald, 
Erzgebirge, in den Vogesen und Sudeten. Ebenso haben Gneis, 
Vasalt und Porphyr weite Verbreitung. Von besonderer Be¬ 
deutung ist der lithographische Schiefer bei Solnhofen, der 
Marmor bei Berchtesgaden und die Achate bei Birkenfeld. Der 
Tonschiefer ist als Dachschiefer am Rhein und im Harz, als 
Griffel- und Wetz st einschiefer im Franken- und Thüringer¬ 
walde zu finden. Eine eigenartige Bildung ist der Bernstein, 
den man an der Ostseeküste auf der Halbinsel Samland entweder durch 
Fischen, Baggern oder Tauchen gewinnt. Bei Palmiken wird er in 
großen Massen bergmännisch gewonnen. Die jährliche Ausbeute an 
Bernstein hat einen Wert von 4 Mill. Mark. 
Bergbau, Hütten- und Salinenwesen beschäftigen (die Angehörigen 
eingerechnet) fast 2 Mill. Personen. 
£)ie reichen Schätze des Bodens, ihre Verarbeitung und Veredelung 
bilden den besten und umfassendsten Teil des Nährbodens, auf dem die 
vaterländische Industrie in den jüngsten Jahrzehnten so kraftvoll empor¬ 
wachsen konnte. 
11. Abschnitt. 
Die geschichtliche Entwicklung des Gewerbes und der 
Industrie. 
In den letzten Abschnitten haben wir von der Gewinnung nutz¬ 
barer Stoffe aus dem Tier-, Pflanzen- und Mineralreich gesprochen. 
Diese^sog. Urproduktion bildet die Voraussetzung des Gewerbes und 
der Industrie, welche die Rohstoffe zu nutzbaren Kunstprodukten ver¬ 
arbeiten. 
. Wollen wir den gegenwärtigen Stand der gewerblichen und in¬ 
dustriellen Tätigkeit Deutschlands recht würdigen, so müssen wir uns
	        
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