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ihn hei Adrianopel. — Lage von Adrianopel. Nun werden sie die
Balkanhalbinsel plündernd durchzogen haben.
Erst der folgende Kaiser Theodosins der Große brachte sie zur
Ruhe, indem er ihnen in den nördlichen Grenzprovinzen an der Donau
Wohnsitze anwies und ihnen Sold zahlte. Ihre Ausgabe ? — Sie
mußten die Grenze schützen.
Zusammenfassung: Die Westgoten fallen in die Balkan-
Halbinsel ein und erhalten Wohnsitze.
Bor seinem Tode im Jahre 395 teilte Theodosius das römische
Reich unter seine beiden Söhne. Der eine bekam das oströmische, der
andere das weströmische Reich. — Nach der Karte wird die Teilungs¬
linie gefunden: eine Linie zwischen Italien und der Balkanhalbinsel
hindurch von Süden nach Norden; Hauptländer: Italien mit Rom,
Balkanhalbinsel mit Konstantinopel.
Zusammenfassung: Teilung des römischen Reichs 395.
Der neue oströmische Kaiser aber zahlte den Westgoten den Sold
nicht fort, und sie wurden sogar jetzt als Barbaren von den Römern
mit Haß und Verachtung behandelt. — Die Römer sind stolz aus ihre
höhere Bildung. Die Westgoten werden sich empört haben.
Ja, sie erhoben Alarich auf den Schild. Was soll das heißen ? —
Er sollte höher sein als die andern; er war zum König erwählt worden;
auch sollten alle den Erwählten sehen; der Vorgang fand in einer Volks¬
versammlung statt. Damit erklärten sich die Westgoten für unabhängig
vom Kaiser, denn ein König ist selbständig (s. Thüringer Sagen).
Was werden sie nun gethan haben'? — Sie zogen plündernd durch
die Balkanhalbinsel, um sich mit Gewalt zu nehmen, was ihnen ver¬
weigert worden war. Von da zogen sie, wie wir aus dem Gedicht ent¬
nehmen können, durch ganz Italien, aber in Unteritalien starb Alarich.
Aber wird der weströmische Kaiser Italien nicht verteidigt haben?
— Er wird ein großes Heer gesammelt haben, aber geschlagen
worden sein.
(Hier kann die Erzählung von Stilicho auftreten.)
Ja, der weströmische Kaiser ließ sogar die Truppen aus Gallien
(vom Rhein) und ans Britannien kommen, um Italien zu verteidigen,
sein Feldherr siegte auch einigemal, aber zuletzt drang Alarich doch in
Italien ein. — Er wird vor allem nach der Hauptstadt Rom ziehen.
Die Römer werden sich tapfer verteidigen.
Zusammenfassung: bie Empörung der Westgoten.
Was Alarich in Italien erlebte, erfahrt ihr aus einem Lesestück:
„Alarich in Italien". (Alarich und die römischen Gesandten; die
Röiner erkaufen den Frieden; Alarich erobert Rom; der weströmische
Kaiser und seine Henne; Alarichs Tod.)
Zur Besprechung würde unter anderem kommen:
Die unerwartete Feigheit der Römer; der Hohn aus die römische
Tapferkeit, indem die sie darstellende Statue eingeschmolzen wird, um
den Frieden zu erkaufen; die Lage Ravennas; der Zweck und das Ziel
der Wanderung der Westgoten; daß der weströmische Kaiser Alarichs