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Welches war wohl der Plan der Verbündeten? — Karte! Napoleon
stand in Dresden und konnte gegen eins der drei Heere vorrücken, dann
sollten die beiden andern Heere ihm in den Rücken fallen, das ange¬
griffene sollte aber einer Schlacht ausweichen.
Was that wohl Napoleon? — Er teilte sein Heer in drei Teile
und ließ jeden Teil gegen eins der drei Heere der Verbündeten mar¬
schieren.
Er zweigte nur einen Teil ab und sandte ihn gegen die Nord¬
armee; einige Tage später marschierte er selbst dahin, wo er die feind¬
liche Hauptmacht vermutete. — Nach Schlesien; denn er wußte nichts von
dem Abmarsch nach Böhmen. Er wollte die feindliche Hauptmacht ver¬
nichten, dann war der Sieg über die übrigen Heere leicht.
Zusammenfassung: Aufstellung der Heere; die Pläne.
Ihr könnt euch nun denken, was geschah. — Als man in Böhmen
erfuhr, daß die Nordarmee angegriffen würde, marschierte die große
Armee der Verabredung gemäß über das Gebirge nach Norden, und
als man hörte, daß Napoleon nach Schlesien aufgebrochen sei, direkt auf
Dresden. Napoleon muß, um nicht Dresden zu verlieren, wo er nur wenig
Truppen zurückgelassen hat, sofort umkehren. Nun wird Blücher vor¬
rücken.
An demselben Tag kam es zur Schlacht bei Dresden und in Schlesien.
Das Gedicht „Zwei Bäche" von Rückert.
Daraus wird gewonnen, daß Blücher das französische Heer, das
Napoleon in Schlesien zurückgelassen hatte, an der Katzbach schlug.
Die andere Schlacht freilich hatte das umgekehrte Ergebnis. —
Bei Dresden siegte Napoleon.
Doch wurde das Heer, das Napoleon abgeschickt hatte, um die
böhmische Armee auf dem Rückzug zu vernichten, selbst gefangen ge¬
nommen. — So wurde nicht nur die große Armee gerettet, sondern die
Niederlage bei Dresden einigermaßen wieder gut gemacht.
Um dieselbe Zeit wurde Berlin von dem preußischen General Bülow
durch die Schlacht bei Großbeeren errettet. — Bülow schlug das von
Napoleon nach Norden gesandte Heer bei Großbeeren, südlich von Berlin.
Aber die Nordarmee befehligte doch der Kronprinz von Schweden?
werden die Schüler sagen. — Des Kronprinzen von Schweden Vater
war der französische Advokat Bernadotte; der junge Bernadotte wurde
Soldat, Offizier, durch Napoleon Marschall und vom kinderlosen schwedischen
König adoptiert. — Er wird nicht gegen seine Landsleute haben kämpfen
mögen.
Er wollte Berlin den Franzosen preisgeben, aber Bülow erklärte
im Kriegsrat: „Diesseits Berlin sollen unsere Gebeine bleichen, nicht
jenseits der Spree!" Und als die Franzosen herankamen, griff er sie
an, ohne des Kronprinzen Befehl abzuwarten.
Wenige Tage danach siegte die märkische Landwehr bei Hagelberg
über die Franzosen. Die wütenden Landwehrleute drehten die Flinten
um und schlugen die Franzosen mit den Kolben nieder. — Die Land-