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Haupt in jebet Weife unterstützt werden. T)er Schmuggel, der durch
Einfuhrverbote entsteht, ist zu unterbrücken. Der Freihanbel ist nur
dann am Platze, wenn bie Jnbustrie blüht, bann bient bet Wettbewerb
zur Vetvollkommnung bet Kunstfertigkeit.
Zusammenfasiung.
Überschrift: Friedrichs Sorge für bie Jnbustrie.
3. Ihr wißt schon unb habt es aus bem letzten Lesestück wieber
etfahten, was mit bet Jnbusttie Hand in Hand gehen muß. — ©er
Handel. Friedrich bet Gtoße wirb auch füt ben Handel gesorgt haben.
Ihr sonnt euch denken, was Ftiebtich vom Hanbel erwartet. —
1. Vertrieb bet burch die einheimische Lanbwirtschaft unb Jnbustrie er¬
zeugten Güter innerhalb bes Lanbes, bamit sie auf alle Fälle abgesetzt
würben, Lanbwirtschaft unb Jnbusttie gebiehen unb bas Gelb im Lande
bliebe. 2. Vertrieb bet inländischen Güter nach bem Ausland, soweit
es nur möglich war, bamit bas auslänbische Geld in das Land käme.
3. Herbeischaffung der ausländischen Güter, die es im Lande nicht
gab und die doch durchaus nötig waren. Aber die füt die Einfuhr ver¬
ausgabte Summe muß kleiner sein als die durch die Ausfuhr ein¬
gekommene. — Ausfuhr, Einfuhr, Bilanz.
Was wird Friedrich zur Förderung des Handels gethan haben? —
1. Wege; Kanäle (Bromberger Kanal Hefestück „Die Erwerbung West-
pteußens'1; Plauesche Kanal, Finowkanal); Post Westpteußen^; 2. Be¬
lastung der ausländischen Waten, die den inländischen Konkurrenz machen
könnten, mit Zöllen; sowie Einfuhrverbote (s. o. Sammet) und Ausfuhr¬
verbote, z. B. der Wolle, damit die Tuchmacher billige Wolle bekämen.
Zusammenfassung.
Überschrift: Friedrichs Sorge für den Hanbel.
4. Den Verkauf zweier Hanbelsgegenstände besorgte bet König
selbst: ben Vetkaus bes Tabaks unb des Kaffees. — (Ein König ist
doch kein Kaufmann?) Friedrich setzte eine Verwaltungsbehörde ein, die
den Ankauf, die Fabrikation und den Verkauf von Tabak leiten mußte,
dazu hatte natürlich die Behörde viele Unterbeamie nötig.
Auch bemühte sich der König um Verbesserung der im Lande an¬
gebauten Tabaksotten, et ließ z. B. amerikanischen Tabakssamen kommen
und ließ damit Versuche machen. Ebenso war et bedacht auf Ver¬
besserung der Fabrikation, et schrieb z. B. einen Preis aus für Er¬
findung einer Sauce, durch die die inländischen Blätter wenigstens an¬
nähernd die Güte des amerikanischen Tabaks bekämen. — Der König
bedachte und besorgte also alles das, was jetzt Fabrikanten und Kauf¬
leute bedenken und besorgen.
Durch die Bemühungen des Königs erlangte die Tabakindustrie in
Preußen eine bedeutende Höhe?) Man nennt einen solchen Alleinhandel:
ein Monopol. — Also hier ein Staatsmonopol. Auch der Kaffee wurde
*) Stadelmann, Friedrich der Gr., S. 185.