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später der Bedrückung ausgesetzt wäre. Trotzdem konnte er sich nicht
entschließen, mit Waffengewalt seine Rechte zu verteidigen und sich
an die Spitze der Protestanten zu stellen, sondern suchte immer noch
bloß mit ernstlichen Vorstellungen den Kaiser zur Zurücknahme des
Wiederherstellungsgesetzes zu bewegen.
3. Johann Georgs I. Verhalten im Schwedischen Kriege.
a) Das Bündnis mit Gustav Adols. Als Gustav Adols
am 24. Juni 1630 auf Deutschlands Grund und Boden erschien,
um die bedrohte Glaubensfreiheit der Evangelischen zu retten, hoffte
er, daß die protestantischen Kursürsten von Brandenburg und Sachsen
sich zum Kampfe gegen den Kaiser aufraffen würden. Doch davon
wollte Johann Georg nichts wissen und riet sogar den Magdeburgern,
die sich an Gustav Adolf anschließen wollten, sich der „untertänigsten
gehorsamsten Devotion (Unterordnung) gegen Kaiser und Reich gebühr¬
lich zu erinnern." Da jedoch der Kaiser allen seinen Mahnungen
gegenüber taub blieb, so berief endlich Johann Georg 1631 die
evangelischen Reichsstände nach Leipzig, um zu beraten, wie man der
Bedrückung der Protestanten abhelfen könne. Doch zeigte sich auch
auf dem Leipziger Konvente Johann Georg noch sehr zaghaft und
unentschlossen. Es siel ihm ungeheuer schwer, sich zu einem ent¬
scheidenden Schritte auszuraffen und die schwebenden Fragen mit
Blut und Eisen zu lösen, was ja der einzig mögliche Weg war.
Statt dessen ließ er sich nur dazu bewegen, ein Heer zum Schutze
der protestantischen Lehre aufzustellen. Aber auch schon dieser schwache
Versuch, seine Rechte zu wahren, erregte des Kaisers Zorn im höchsten
Maße. Kurz und bündig verlangte man in Wien von dem Kur¬
fürsten, den Leipziger Bund sofort aufzugeben und seine angeworbenen
Scharen dem Kaiser zu übergeben. Selbst Magdeburgs Fall brachte
ihn noch nicht dazu, sich offen an Gustav Adolf anzuschließen. Es
empörte sein deutsches Herz, sich an einen Fremden zu wenden, von
einem Ausländer Hilfe zu verlangen; leider übersah er aber, daß das
Habsburgische Kaiserhaus trotz seiner deutschen Abstammung doch
ganz und gar undeutsch dachte und handelte, nicht der Hort und
Hüter deutscher Macht und Größe, sondern nur auf seinen eigenen
Vorteil bedacht war. Gustav Adolf gab sich alle erdenkliche Mühe,
den zaghaften Kurfürsten zu sich herüberzuziehen, doch beharrte dieser
streng auf den Beschlüssen des Leipziger Konvents und vermied jede
Verbindung mit dem Auslande. Da führte Tilly eine Wendung
herbei. Gern Hütte er sich nach Magdeburgs Fall auf Sachsen
geworfen, um dem Kurfürsten dasselbe Schicksal zu bereiten wie
Friedrich von der Pfalz und das Land durch die Jesuiten katholisch
zu machen. Aber auf des Kaisers Befehl mußte er sich gegen Gustav
Adolf wenden. Da jedoch Tillys Sturm auf das feste Lager der