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Zerwürfnissen zu geben, so nahm sie endlich der zweite Sohn
Viktor Emmanuels, der Herzog Amadeo von Aosta,
an, und schreckte es denselben nicht ab, daß in den Cortes von
206 Stimmen 115 gegen ihn waren. Allein bald erfuhr er aus
unzweideutigen Äußerungen von Mitgliedern dieses Staatskörpers,
daß die savoyische Dynastie im Herzen des spanischen Volkes keine
1872. Wurzeln geschlagen habe, und die 1872 ausgebrochenen Karlisten-
anfstände vermochte er nicht zu unterdrücken. Ebensowenig ge¬
lang es ihm, des Aufstandes auf der Insel Cuba Meister zu
io.Ok-werden, wo General Cespedes am 10. Okt. 1868 die Repu-
1868. blik proklamiert hatte. Des Parteigezänkes müde, dankte Amadeo
12. Fe-freiwillig ab und kehrte nach Italien zurück. Die Cortes er-
i87ß! klärten nun die Republik als die definitive Staatsform Spaniens
und setzten eine Regierung ein. Dies ging ohne jede Störung
vorüber und erkannten die europäischen Mächte die Republik an.
8.Jum Durch einen weitern Beschluß der Cortes vom 8. Juni 1873
18,3' wurde der nähere Charakter der spanischen Staatsform als der
einer demokratisch-föderalen Republik bezeichnet. Allein das spa¬
nische Volk brachte dieser Republik keine Sympathien entgegen.
Die Uneinigkeit der Generale und Staatsmänner einerseits und
Karlisteuaufstäude im Süden anderseits brachten Spanien an
den Rand der Anarchie. Da aber der Prinz von Asturien, der
Sohu der Jsabella II., gerade das achtzehnte Jahr erreicht und
somit regierungsfähig wurde, proklamierte der General Martinez
Campos in Murviedro auf eigene Faust deu Prinzen zum
so.De-König uud schou Tags darauf erkannten alle Regiernngstruppen
*1874* und die Städte denselben an. So bestieg dieser als Alfons XII.
den Thron und war die Monarchie in Spanien wiederhergestellt.
Es gelang dem neuen Könige den Karlistenaufständen ein Ende
zu machen. Der Prätendent Don Karlos (Sohn des Grafen
von Montemolin) verzichtete auf den Thron und ging außer
Landes. Auch Cuba vermochten die Spanier zu behaupten und
1879. wurde sogar die Sklaverei 1879 abgeschafft.
i5. 694) Italien hatte in der Konvention vom 15. September
temfier 1864 versprochen, den Rest des Kirchenstaates nicht nur nicht
1864- anzugreifen, sondern auch keinen Angriff auf denselben zu dulden
und hatte Frankreich infolge dessen seine Truppen ans Rom zurück¬
gezogen. Demungeachtet gestattete es, daß Garibaldi an der
Grenze des Kirchenstaates abermals Freischaren sammelte. Mit
diesen fiel er in das römische Gebiet ein, wurde aber bei Me u-
3 gj051 ct u a vou päpstlichen und französischen Truppen geschlagen und
dem- ließ seine Freischärler schimpflich im Stiche. Es zog deshalb
1867. wieder eine französische Besatzung in Rom ein. Als aber der
