Full text: Das Altertum (Teil 1)

28. Kapitel. Die Völker des alten Italiens. 
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wo die isolierte gewaltige Bergmasse des Vulkans Ätna 3300 Meter 
hoch sich erhebt; an seinem Fufs liegt die einzige gröfsere Ebene 
der Insel, „die lästrygönische Ebene“ nach dem sagenhaften 
Riesenvolke der Lästrygonen (Odyssee 10, 81—132) genannt; die 
Insel heilst von ihrer dreieckigen Gestalt schon bei Homer 
Trinäkria (die drei Enden sind Kap Lilybäon im Westen, Pachy- 
non im SO, Pelöron im NO) und ist der reichlichen Niederschläge 
wegen sehr ergiebig an W eizen. Sardinien hat zwischen seinen 
Kalkbergen gröfsere, fruchtbare, aber durch Versumpfung ungesunde 
Ebenen; Korsikas Ostküste ist ebenfalls flach und sumpfig. Was 
die Gi öfsen Verhältnisse angeht, so umfafst Sicilien 531, Sardinien 
440 und Korsika 159 Quadratmeilen, Elba nur 4,2 (das Festland 
^ on den Alpen bis zum Faro di Messina 4400 Quadratmeilen). 
Achtundzwanzigstes Kapitel. 
Die Völker des alten Italiens. 
a. In den Zeiten, in welchen unsere historische Erkenntnis 
beginnt, finden wir im Norden und Süden Italiens, teilweise auch 
in seiner Mitte fremde Bevölkerungen, während der gröfste Teil des 
mittleren Landes von Stämmen eingenommen wird, die sich durch 
Ähnlichkeit in Sitte, Religion und Sprache als verwandt erzeigen. 
Jene fremden Völker sind im Norden die Gallier (auch Galater 
und Kelten genannt), die zu beiden Seiten des Po safsen, etwa 
ums Jahr 600 in Italien eindrangen und als Insubrer, Böier. 
Cenomänen, Senönen und unter anderen Namen das eroberte Land 
besiedelten; und westlich von ihnen, am jetzigen Meerbusen von 
Genua, die Ligurer, deren Abkunft im Dunkeln liegt, östlich 
aber die Veneter und Istrer, die zu den Illyriern zu rechnen 
sind und im Kranz um den Norden des adriatischen Meeres 
wohnten. Aber auch die Etrüsker (griechisch Tyrrhener, 
ursprünglich Rasener), die von Oberitalien, von wo sie durch 
die Gallier vertrieben wurden, bis nach Kampanien hinab sich 
ausdehnten, gehörten nicht zu dem eigentlich italienischen 
Stamme; es ist möglich, dafs sie aus den Alpen (Rhätien? vgl. 
den Namen Rasener) herkommend die Umbrer aus dem schönen 
Lande zwischen Arnus und Tiber vertrieben und der nicht ver¬ 
nichtete Teil der früheren Bewohner das Schicksal der sparta-
	        
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