Full text: [Teil 1 u. 2] (Teil 1 u. 2)

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Nach einer zweitägigen Ruhe begann der noch gefährlichere Abstieg. Schnee 
bedeckte Weg und Steg; in die unsichtbaren Abgründe stürzten Menschen und 
Tiere, Felsen mußten weggeräumt und räuberische Horden abgewehrt werden 
Lechen kennzeichneten den Weg. Und doch drang über die bleichen Lippen der 
ausgehungerten Krieger kein Wort der Empörung. Hannibal, ihr Gott, führte 
sie, und ihm folgten sie willig in den Tod. Nach fünfzehn Tagen langte das Heer in 
der Poebene an; aber es waren nur noch 20 000 Fußsoldaten, 6000 Reiter und 
wenige Elefanten vorhanden. Es war gut für Hannibal, daß kein römisches Heer 
zur Stelle war, sonst wäre er sicher vernichtet worden. 
Abb. 34. Aus dem Haumbalzuge über die Alpen. 
(Aus SBarnncEe, Hauptwerke der bildenden Kunst.) 
Die Römer waren durch den kühnen und schnellen Zug vollständig überrascht; 
der Senat hatte nicht geglaubt, daß von Spanien Gefahr im Anzüge sei. Er war 
im Gegenteil der Meinung, den Kampf nach Spanien und nach Afrika hinüber- 
spielen zu können. Deshalb hatte er in aller Ruhe zwei Heere aufgestellt, von 
denen das eine den Befehl erhielt, nach Afrika zu segeln, das andere aber, nach 
Spanien zu gehen. Dieses führte der Konsul Scipio. Unterwegs ereilte 
ihn die Botschaft, daß Hannibal auf dem Marsche nach Italien sei. Sofort ging 
er an der Mündung der Rhone vor Anker, um den Gegner hier abzufangen. Er 
kam jedoch zu spät; nur seine Reiterei holte einen Teil der feindlichen Nachhut 
ein. Nun kehrte Scipio nach Rom zurück, um sein Heer nach Norden zu führen.
	        
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