Entscheidung kam, an einer Krankheit; wahrscheinlich rieb
ihn der innere Zwiespalt auf, in welchen ihn seine Verpflich¬
tung gegen den König mit seinem besseren Selbst brachte.
Nach einer andern, weniger beglaubigten Nachricht gab er
sich selbst den Tod durch Gift, um nicht an dem von ihm ge¬
retteten Vaterlande zum Verräther zu werden.
Aristeides, der Gegner des Themistokles in der athe¬
nischen Politik, starb im Jahre 467, etwa 4 Jahre nach des
Themistokles Verbannung, nach einem langen, ehrenvollen
und segensreichen Leben in solcher Dürftigkeit, daß der Staat
ihn auf feine Kosten begraben mußte und feine beiden Töch¬
ter bei ihrer Verheirathung ausstattete.
XIY. Kimon.
Kimon, der Sohn des Miltiades, zeigte nach einer
leichtsinnig verlebten Jugend erst in der Zeit, wo Xerxes seine
Vaterstadt bedrohte, die edleren Eigenschaften feiner Natur.
In der Schlacht bei Salamis bewies er eine glänzende Tapfer¬
keit, fo daß er seitdem die Achtung und Liebe seiner Mitbür¬
ger in hohem Grade genoß und bald eine Rolle in dem öffent¬
lichen Leben zu spielen begann. Er schloß sich in seinen
politischen Grundsätzen dem Aristeides an, dem er an Wahr¬
heitsliebe und Redlichkeit verwandt war, und wurde von die¬
sem bei dem Beginne seiner Laufbahn wohlwollend unterstützt.
Einige Jahre nach der Schlacht bei Salamis fahen wir
ihn zugleich mit feinem väterlichen Freunde an der Spitze
der athenischen Schiffe bei Byzanz. Während dann in den
folgenden Jahren Aristeides die Verhältnisse des neuen See¬
bundes ordnete, blieb Kimon an der Spitze der Flotte, und
er stellte sich als nächste Ausgabe, die Perser von der thraki-
schen Küste zu vertreiben. Er belagerte die persische Festung
E'ion am Ausflusse desStrymon, wo früher das Myrkinos
des Histiaios gewesen und später die Athener Amphipolis
bauten. Der Perser Boges vertheidigte sich mit großer Hart¬
näckigkeit, so daß Kimon sich entschließen mußte, die Stadt