48 Chlodwigs Söhne 511—561. Chlodw. Enkel 561—613.
und Künste genossen einer Pflege, wie in keinem christlichen ^
Lande. Die Christen in Spanien behielten gegen einen
mäßigen Tribut ihre Religion, ihre Sprache und Gesetze.
In ähnlicher Weise genoß das Kalifat in Asien unter den
Abbasiden, welche in dem neu gegründeten Bagdads
residierten, durch den Glanz seiner Kultur die Bewunderung
der Welt.
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Das Zeitalter der Vier Söhne Chlodwigs, welche . j
gemeinschaftlich das Reich regierten und in Metz, Orleans,
Paris und Soissons residierten, umfaßt ein halbes Jahr¬
hundert, 511 — 561, wo der jüngste der Brüder, Clotar I.,
starb. In diesem Zeitraum dauerten die Eroberungen nochi "Jjr
fort; das thüringische Reich wurde unterworfen, die bur-
guudische Dynastie Verdrängt, die Bayern (vom Lech bis
zum Kahlenberg bei Wien) in eine gewisse Abhängigkeit ge¬
bracht. Die Ostgoten, welche damals gegen das griechische J
Kaiserreich den schweren Kampf um ihre Existenz führten,
traten den Franken ihre Besitzungen diesseits der Alpen
ab, die Herrschaft über die Provence und über die Ale¬
mannen in der Schweiz.
-X/V- Das nächste halbe Jahrhundert, von Clotars I. Tod ^ -l|
bis zu Clotar II., dem Urenkel Chlodwigs, der im I. 613
das abermals geteilte Reich wieder vereinigte, können wir
das Zeitalter der Enkel Chlodwigs nennen. In dieser Zeit
schied sich allmählich das Frankenreich in zwei Hauptteile,
in das ostfränkische Reich oder Australien, welches
die deutschen Länder und die Niederlande umfaßte und den
echt deutschen Charakter behauptete, und das westsränkisch e
Reich oder Neustrien (Neufranken) mit vorherrschend
romanischem Charakter. Burgund behauptete sich noch
eine Zeitlang als ein Mittelreich und fiel dann bald dem
einen, bald dem andern Reiche zu. In diesem Zeitraum