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Ihm behagte wohl dies und jenes nicht — 
Und wandte sich ab von seinem Buche 
Und murmelte so etwas, gleich einem Fluche. 
Das gefiel dem Versucher, und er schlüpft durch die Wand; 
Doch kaum hat der Doktor den Teufel erkannt, 
Da stellt er sich an mit wildem Grimme, 
Und, rufend mit einer Donnerstimme, 
Wirft er nach dem Argen das Tintefaß. 
Und dieser, am ganzen Leibe naß, 
Ist erschrocken und über die Maßen entrüstet, 
Weil nie ihm nach solcher Tinte gelüstet, 
Und flieht, sich schüttelnd, mit Saus und Braus 
Ob der groben Behandlung — zum Fenster hinaus. 
Welcker. 
Auf beiden Seiten des Gebirgskammes fällt das Gebirge mehr oder 
weniger schnell zn dem vorgelagerten Berglande ab. Hier ist der Abhang 
des Gebirges. 
Der Thüringerwald hat einen Südwest- und einen Nordost- 
abhang. Der Südwestabhang ist sehr steil; nach Nordosten da- 
gegen fällt das Gebirge nur allmählich ab. 
Man unterscheidet Längenthäler und Querthäler. Die Längenthäler 
haben mit dem Gebirgszuge gleiche Richtung, die Querthäler eine ent- 
gegengesetzte. Die Querthäler sind für den Verkehr von großer Wichtigkeit, da 
man sie bequem zu Straßen durch das Gebirge benutzen kann. Diese Gebirgs- 
straßen werden gewöhnlich Pässe genannt. Der Thüringerwald hat Wenig 
Längenthäler, aber zahlreiche Querthäler. 
Auf dem Kamm des Gebirges führt seit alter Zeit der 
Rennsteig entlang. Das ist ein Weg, welcher einst die Grenze 
zwischen Thüringen und Franken bildete. Die Thüringer wohnten 
nördlich, die Franken südlich. Woher also die Namen Frankenwald 
und Thüringerwald? 
Der Thüringerwald ist eins der schönsten Gebirge. Er ist 
fast durchweg mit Wald bewachsen. Im Südosten ist der Nadel- 
wald, im Nordwesten der Laubwald vorherrschend. Häufig wird 
der Wald von schönen Wiesen, oft auch von Ackerland unterbrochen. 
Dieser Wechsel ist es, welcher in Verbindung mit den zuweilen 
wild romantischen, meist aber höchst anmutigen Thälern dem Ge- 
birge einen so hohen Reiz verleiht, daß es mit Recht der „Park 
Deutschlands" genannt werden kann. 
Die Wiesen begünstigen die Viehzucht. Daneben wird auch 
viel Ackerbau betrieben. Doch ist derselbe an den Berglehnen sehr 
mühsam. Ein großer Teil der Bewohner findet auch im Walde, 
sowie in Glashütten und Eisenwerken Beschäftigung. 
In den Besitz des Gebirges teilen sich mehrere Fürsten 
Ein Teil gehört zu Sachsen-Weimar, ein anderer zu den sächsischen 
Herzogtümern Meiningen und Eobnrg-Gotha und wieder andere zur 
Provinz Hessen und zum Fürstentum Schwarzburg. Auch zu unserer
	        
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