Full text: Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen

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marschbereit stehen. Viele ältere Offiziere erhielten ihren Abschied, und 
jüngere Kräfte traten an ihre Stelle. Den Regimentern gab der 
Kaiser die Namen berühmter Feldherrn, um sie dadurch zur Nach¬ 
eiferung anzufeuern. Obwohl aber der Kaiser von jedem Soldaten 
ernste Pflichterfüllung verlangt, so soll doch am Sonntag nur der not¬ 
wendigste Dienst versehen werden, damit auch der Soldat den Gottes¬ 
dienst besuchen kann. 
Sorge für das Wohl der Arbeiter. Nachdem der Kaiser die 
Erhaltung des Friedens gesichert wußte, richtete er seine Hauptsorge auf 
das Wohl derjenigen seiner Unterthanen, die mit ihrer Hände Arbeit ihr 
tägliches Brot verdienen müssen, auf das Wohl der Arbeiter. Aus Für¬ 
sorge für den Arbeiterstand legte der Kaiser dem Reichstage von neuem 
das Altersversorgung^ und Jnvaliditätsgesetz vor. Nach diesem Gesetze 
erhalten alle Arbeiter, welche ein Alter von 70 Jahren erreicht haben, und 
solche unter 70 Jahren, welche nicht mehr den dritten Teil ihres früheren 
Lohnes verdienen können, ein Ruhegehalt. Dieses Ruhegehalt nennt man 
Rente. Der Reichstag nahm das Gesetz an, welches bereits mit dem 
1 - Jan. 1891 in Kraft getreten ist. Wenn die Arbeiter jetzt nach mühe¬ 
voller Arbeit den Rest ihres Lebens ohne Nahrungssorgen verleben können, 
so verdanken sie das unserm Kaiser Wilhelm, dem Freunde der Arbeiter. 
Wie wurde Prinz Wilhelm zum Freunde des Volkes erzogen? 
Was gelobte er bei seiner Konfirmation? 
Was gelobte er bei seinem Regierungsantritt? 
Welchen Zweck hatten des Kaisers Reisen? 
Wie macht Kaiser Wilhelm sein Heer kriegstüchtig? 
Wie sorgt er für das Wohl der Arbeiter? 
Welche Fürstinnen auf dem Hohenzollernthrone haben durch ihre Frömmig¬ 
keit und Liebesthätigkeit allen deutschen Frauen ein leuchtendes Vorbild gegeben? 
Rückblick. 
Schon vor tausend Jahren hatte das deutsche Volk sichtlich die 
Aufgabe, Christentum, Bildung und Gesittung zu verbreiten. Die 
Machtstellung, welche ihm zu diesem Zwecke verliehen war, wurde 
aber nach und nach untergraben durch die Kämpfe zwischen Kaiser und 
Papst, durch die Feindseligkeiten der Katholiken gegen die Evangelischen 
und durch die Ausartung des Lehnswesens. Der 30jährige Krieg 
führte die völlige Ohnmacht Deutschlands herbei; Frankreich erhielt die
	        
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