82 Krieg gegen Österreich 1809. Aspern. Wagram.
seine Anordnungen, warf sich zwischen die feindlichen Ab¬
teilungen und schlug sie einzeln aufs Haupt. Nach fünf¬
tägigen Gefechten (19.—23. April) bei Abensberg, Lands¬
hut, Eckmühl und Regensburg, welche den Erzherzog un¬
gefähr 50 000 Mann kosteten, zog sich dieser besiegt nach
Böhmen zurück, während Napoleon auf der rechten Seite
der Donau in schnellen Märschen auf Wien losging. Am
13. Mai hielt er seinen Einzug in Wien. Unterdessen war
Erzherzog Karl mit 80 000 Mann auf dem Marchfelde
unterhalb Wien erschienen, auf dem linken Ufer der Donau.
Napoleon ging ihm gegenüber, an der Stelle, wo die Insel
Lobau liegt, auf Schiffbrücken über den Strom, um den
Krieg so rasch wie möglich durch eine große Feldschlacht zu
beendigen. So kam es zu der zweitägigen, furchtbar blutigen
Schlacht bei Aspern und Eßling (21. und 22. Mai), in
welcher Napoleon zum erstenmal geschlagen wurde. Nach
einem Verluste von 12 000 Toten und 29 000 Verwundeten
mußten sich die Franzosen auf die Insel Lobau zurückziehen,
wo sie, zusammengedrängt, hungernd und durstend liegen
bleiben mußten; denn die Brücke zwischen der Insel und
dem südlichen Ufer war durch österreichische Brander und
Flöße zerrissen worden. Napoleon selbst war bis zum Tode
erschöpft; er lag 20 Stunden lang in dumpfem Schlafe zu
Ebersdorf, so daß die Marschälle schon berieten, wie sie den
Rhein erreichen sollten, wenn er nicht mehr erwache.
Nachdem der französische Kaiser neue Verstärkungen an
sich gezogen hatte und der Vice-Köuig von Italien, Eugen
Beauharnais, der den Erzherzog Johann durch die Alpen
zurückgedrängt und bei Raab besiegt hatte (14. Juni), zu
ihm gestoßen war, ging er mit 180 000 Mann abermals
über die Donau und lieferte den 130000 Mann des Erz¬
herzogs Karl die Riesenfchlacht bei Wagram, am 5. und
6. Juli. Nachdem die Schlacht anderthalb Tage blutig
hin- und hergeschwankt, mußte der Erzherzog sich nach
Mähren zurückziehen. Bei Znaim hielt er wieder Stand.
Während man hier aufs neue sich heftig schlug uud schon
der Sieg sich aus die Seite der Franzosen zu neigen be-