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nicht auseinander. Die Elfen liebten die Musik über alles und kannten keine
höhere Lust als Spiel und Tanz. Auf den Wiesen des Waldes führten sie in stillen
Mondscheinnächten ihre zauberhaften Reigen auf. Wurden sie dabei von neugierigen
Menschen gestört, so waren sie im Nu verschwunden. Nicht selten raubten sie ein
schönes Kind und schoben dafür einen Wechselbalg unter. (S. 6.)
2. Die Nixen oder Wasserfrauen waren den Elfen verwandt. In der Tiefe
des Wassers wohnten sie in kristallenen Palästen, die von zauberisch schönen
Gärten umgeben waren. Wenn die Sonne im Mittagsglanze auf das Wasser schien,
kamen die Nixen empor, setzten sich in eine Teichrose und schaukelten sich anmutig
auf den Wellen. Sie waren von schöner Gestalt, doch endigte der Leib in einem
Fischschwanze. Durch den Umgang mit Menschen hofften sie eine Seele zu er¬
langen, da ihnen eine solche fehlte. Darum fangen sie oft berückend schöne Lieder
< und lockten damit die Menschen zu sich in die Flut hinab. (Lorelei.) Lebendig
gaben sie ihren Raub nicht wieder heraus. Von vielen Flüssen und Seen geht
die Sage, daß sie alljährlich ein Opfer haben müssen.
4. Die Nibelungen.
a. Wie Siegfried hörnern ward.
Am Niederrhein lebte ein Königssohn mit Namen Siegfried. Der war
so stark, daß ihn niemand bezwingen konnte. Da ihm die Zeit zu lange dauerte,
bis ihm sein Vater ein Schwert gab, ging er in eine Schmiede, um Schwerter
Siegfried in der Schmiede.