135
Gegenstände enthält, oder der Lehrer sonst genaue Kenntniß von
ihrer Lage hat.
7. Zuletzt trägt man die Orte der nächsten Umgegend und
von entfernteren die wichtigsten aus die Tafel. Häufig kennen
die Kinder die Zeichen, ohne daß der Lehrer den Namen vor¬
spricht, indem sie ja schon viele Oerter bei der Betrachtung des
Horizonts gesehen und benannt haben. Dei jedem neuen Zeichen
werden die früheren einzeln und im Chore wiederholt. Der Lehrer
schreibt keinen Namen an die Tafel, oder höchstens den Anfangs¬
buchstaben, damit er beim Abfragen das Gedächtniß der Schüler desto
bester üben kann und nicht nöthig hat, die Tafel zu überfüllen.
8. Feder Schüler legt sich auf einem Papierstreifen einen
Maßstab an, aus welchem die Meilen in halbe und Viertelmeilen
abgetheilt sind, um damit die Entfernungen auf seiner Karte zu
messen. Damit sind dann Uebungen zu verbinden, wie weit von
dem Schulorte nach dem und dem Berge rc. sei. Der Lehrer
mißt auf der Originalkarte nach, um zu sehen, wie weit seine
eigene Handzeichnung an der Tafel, und die der Schüler davon
verschieden und also unrichtig seien.
9. Die Kreisgrenze wird durch Punkte angedeutet, die Grenz¬
kreise benannt, so wie auch die wichtigsten Oerter außerhalb des
Kreises, so weit diese noch auf der Tafel Platz finden rc.
10. Zu Hause müssen die Schüler das in der Schule Ent¬
worfene richtiger und schöner kopicen und die Namen einüben.
Die Tafelkarte wird deshalb nicht abgewischt, so lange sie zur
Wiederholung und zu mancherlei Uebungen und Erörterungen
gebraucht wird; auch kann sich der Lehrer jetzt einer großen
Wandkarte seines Kreises bedienen, die er selbst gezeichnet oder
mit Hülfe eines Freundes zu Stande gebracht hat- Lehrer, die
in keinem Seminar gewesen waren, nicht einmal zeichnen gelernt
hatten, haben in dieser Weise mit gutem Erfolge unterrichtet und
den Beifall ihrer Vorgesetzten geerntet.
l l. Die Beschäftigung mit der Geographie der Umgegend
des Schulortes muß nicht übereilt werden. Gerade durch ihre
Zeichnung und durch die damit verbundenen Erörterungen lernt
die Jugend viel. Wie mancherlei läßt sich nicht aus der Natur¬
geschichte, Geschichte und Statistik damit verbinden; Wenigstens
darf man nicht vergessen, von dem Kreise eigener Beschäftigungen
der Bewohner, von ausgezeichneten Fabriken, großen Handelsge¬
schäften, trefflichen Einrichtungen und Bauten, Chausseen und
Eisenbahnen, Austrocknung von Sümpfen, Forst- und Berg¬
werksbehandlung, Naturschönheiten, Lokafmerkwürdigkeiten, Er¬
eignissen aus der Vorzeit rc. das Nöthige mitzutheilen.
12. Will z. B. ein Lehrer in Landsberg nach obiger Me¬
thode verfahren, so giebt er diese Stadt durch ein kleines Viereck
in dem Netze an und sagt den Kindern: Dieses Zeichen bedeutet
die Stadt Landsberg. Die Warthe wird eingezeichnet, und die