Dreizehnter Abschnitt:
Der Flankenangriff gegen Nutzland.
Man muß sich eigentlich wundern, daß der Krieg im Jahre
1914 nicht zu Ende gebracht worden ist. Denkt doch einmal, was
für eine Menge große, ganz große Schlachten im ersten Kriegsjahr
schon geschlagen waren!
Sch.: Metz, St. Quentin, Tannenberg, die masurische Lerbst-
schlacht, Lemberg, Lodz.
And wieviel riesige Festungen schon erobert waren!
Sch.: Lüttich, Namur, Antwerpen, Maubeuge.
Wenn wir das mal mit den gewaltigsten früheren Kriegen ver¬
gleichen, wie steht es damit? Denkt an 1870!
Sch.: Metz, Sedan, Straßburg, Paris.
Mehr werden wir auch nicht finden; Schlachten wie Wörth
und Spichern sind ja viel kleiner gewesen als die, die wir 1914
aufgezählt haben. Und von 1813 können wir [überhaupt nur die
Völkerschlacht von Leipzig mit unseren Schlachten vergleichen. Also
was im Jahre 1914 geschehen ist, ist allein schon gewaltiger 'als
die gewaltigsten früheren Kriege überhaupt gewesen sind. And trotz¬
dem ist das Kriegsjahr 1914 — es war ja eigentlich nur ein Kriegs¬
vierteljahr — nur wie eine Einleitung zu dem ganzen großen, langen,
schweren, blutigen Weltkrieg. Wie kommt das?
Sch.: Es waren viel mehr Völker im Krieg. And viel mehr
Soldaten.
Natürlich. Das ist es. Napoleon ist mit 600000 Mann
gegen Rußland gezogen, 1813 hatte er 450000 und die gegen ihn
verbündeten Deutschen, Russen, Schweden zusammen nicht viel mehr.
1870 gingen die Franzosen erst mit knapp 250 000 Mann in den
Krieg, die Deutschen hatten gleich eine halbe Million, also 500000
Mann; dann später haben beide Teile noch sehr viel neue Soldaten
Rauh: Der Weltkrieg in der Volksschule. 2. Teil. 1