Heinrich I. 40
V. Anwendung.
Warum wird Kaiser Karl „der Große" genannt? ,
Weise nach, daß alle Taten Karls in Krieg nnd Frieden auf das eme Ztel
— die Errichtung eines großen deutsch-christlichen Weltreiches — gerichtet waren.
Karl der Große, Manch und Chlodwig. — Worin sie sich gleichen und worin
sie sich unterscheiden.
Deutsches Bauernleben zur Zeit Karls des Großeu (Aufsatz).
Ein Sendgrafengericht im Sachsenlande (Aufsatz.)
In der Hochschule Karls des Großen (Aufsatz.)
Wie das Deutsche Reich beute verwaltet wird.
Wie Kaiser Wilhelm II. für das geistige und leibliche Wohl seiner Unter¬
tanen sorgt.
7. ßeinricb I.
Ziel: Wie ein Sachsenherzog der Retter des Deutschen
•Reiches wurde.
I. Vorbereitung.
Das Deutsche Reich ist in Not geraten! Welche Frage erhebt sich zuerst?
(yn welche Not ist das Reich gekommen?) Was vermutet ihr? (Kriegsnot.
Vielleicht sind die Slaven, die schon zu Karls des Großen Zeit die Thüringer
bedrängten, in Deutschland eingefallen.) Wer rettet das Reich? Warum wnndert
uns das so? (Der Sachsenherzog hatte einst Karl dem Großen so viel zu schaffen
gemacht.) Welche Fragen entstehen? (Was veranlaßt den Herzog der Sachsen,
dem Reich in der Gefahr beizustehen? Wie rettet er das Reich?)
Wir beantworten zunächst die Frage: Welcher Feind bedrohte
das Reich?
II. Darbietung.
1. Das Deutsche Reich hatte im Osten zwei gefährliche Nachbarn. Die
Slaven drangen oft plündernd und erobernd ins Land ein. Sie kamen bis
in die Gegenden an der Saale. Die deutschen Bauern waren vor ihnen niemals
sicher. Weit gefährlicher waren dem Reiche die wilden Ungarn. Sie brachen
auf ihren schnellen Pferden wie der Wind in Deutschland ein. In Schwärmen
sielen sie über Städte und Dörfer her. „Da ihnen niemand widerstand, raubten
und plünderten sie und sprangen unerwartet gegen Sorglose, wo sie gerade
wollten. Auch in den Wäldern lagen ihrer zuweilen hundert oder auch weniger,
um hervorzubrechen. Nur der Rauch und der rote Feuerschein ant Himmel ver¬
rieten, wo gerade die Haufen waren." Die Bayern hatten am meisten unter
ihren Raubzügen zu leiden.
Warum schützte der Kaiser sein Land nicht?
In Deutschland sah es traurig aus. Das Reich Karls des Großen bestand
längst nicht mehr. Seine Nachfolger hatten miteinander viele Kriege geführt
und sich schließlich das große Reich geteilt. So waren aus dem Weltreiche Karls
des Großen drei Reiche entstanden: Frankreich, Italien und Deutschland. Die
deutschen Könige konnten ihr Land gegen die räuberischen Einfälle der Feinde
nicht schützen. Worin hatte das seinen Grund? Unter den schwachen Nachfolgern
Karls des Großen waren die Herzöge wieder zu Ansehen und Macht gelangt.