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übrigen Teilen des Reiches waren alle Untertanen Christen. Wären die Sachsen
heidnisch geblieben, dann hätte es späterhin leicht wieder zu Reibereien und
Streit zwischen ihnen und den anderen Stämmen kommen können. Das aber
wollte Karl verhüten; er wollte ein einiges großes Reich haben; darum
mußten die heidnischen Sachsen dem Christentum zugeführt werden.) Und
dann glaubte er, es wäre Gottes Wille, wenn die Heiden zur Annahme des
Christenglaubens gezwungen würden.
Zusammenfassung: Wie Karl der Große die Sachsen
unterwirft.
2. Werden sie ihr Versprechen halten und dem
neuen Herrscher treu bleiben?
Nach dem Abzüge der Franken fielen die Sachsen wieder in Hessen ein,
verbrannten die Kirchen und verheerten das Land. Auch die Gotteshäuser^
die Karl der Große in ihrem Lande erbaut hatte, wurden zerstört und die
christlichen Prediger ermordet. Als Karl davon Kunde erhielt, eilte er nach
Sachsen zurück und drang wieder siegreich gegen die Empörer vor. Aber kaum
hatte er ihnen den Rücken gewandt, da erhoben sie sich zu einem neuen Auf¬
stande. So mußte Karl noch mehrere Strafzüge unternehmen, bis sich die
Sachsen endlich unterwarfen, Treue gelobten und das Christentum annahmen.
Dreißig Jahre lang hatte der Krieg gedauert. Doch der Sachsen innerer Groll
gegen den neuen Herrscher und gegen die neue Lehre dauerte fort. Da rief
Herzog Wittekind, der grimmigste Feind Karls des Großen, seine Sachsen zu
neuem Kampfe auf. Die Franken erfuhren nichts davon. Sie rüsteten zu
einem Kriege gegen die Slaven, die über die Elbe gekommen und in Thüringen
eingefallen waren. Als nun das fränkische Heer friedlich durch Sachsen zog,
da wurde es plötzlich von den wütenden Sachsen unter Wittekinds Führung
umzingelt und vernichtet. Nur wenige konnten sich durch die Flucht retten.
Karl war über diese Treulosigkeit heftig erzürnt und zog sogleich mit seinem
Heere aus, um die Sachsen zu züchtigen. Wittekind entkam. Aber über die
übrigen Empörer hielt Karl ein furchtbares Gericht: 4500 gefangene Sachsen
ließ er enthaupten; viele wurden aus ihrer Heimat fortgeführt und im Franken¬
lande angesiedelt.
Vertiefung.
Warum empörten sich die Sachsen immer wieder? (Sie liebten die Frei¬
heit und Selbständigkeit und den Glauben der Väter. Karls des Großen Ge¬
waltmaßregeln.)
Warum züchtigte Karl die Sachsen so hart? (Sein berechtigter Zorn über
den hinterlistigen Überfall und die Niedermetzelung des fränkischen Heeres.)
Warum wurden viele Sachsen im Frankenlande angesiedelt?
Wie urteilen wir über die Art und Weise, wie Karl die Sachsen zum
Christentum bekehren wollte?
Überschrift?
Zusammenfassung: Wie die Sachsen verzweifelt um ihre
Freiheit kämpfen.
3. Werden sie sich nun endlich dem starken Arm des
Frankenkönigs beugen?
Der harte Druck der fränkischen Herrschaft ließ immer noch in einigen
Teilen des Landes Aufstände emporlodern. Karl hatte sein Heer in Sachsen
stehen lassen und zwang die Aufrührer schnell wieder zur Unterwerfung. Aber