Full text: Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen (Kursus 1)

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3. Womit sich der Ritter beschäftigte. Das Leben des Ritters auf 
seiner Burg war im ganzen einsam und einförmig. Wenn ihn der Krieg 
nicht in Anspruch nahm, so beschäftigte er sich mit Verwaltung feiner 
Güter, mit Waffenübung oder Jagd. 
4. Wie der Ritter gekleidet und bewaffnet war. Die Haupt¬ 
beschäftigung des Ritters war Krieg und Fehde. Zu diesem Zwecke trug er 
eine Eisenrüstung, welche Panzer oder Harnisch genannt wurde. Uber 
dieselbe fiel ein gestickter Wappenrock. Das Haupt wurde vom Helm be¬ 
deckt, an dem sich das Visier befand. Am linken Arme wurde zur Ver¬ 
teidigung der dreieckige Schild getragen. Zum Angriffe dagegen brauchte 
der Ritter Lanze und Schwert. 
5. Welche Erziehung der künftige Ritter erhielt. Bis zum 7. Jahre 
wuchs der künftige Ritter im elterlichen Hause auf. Dann wurde er in 
das Schloß eines andern Ritters gebracht. Hier lernte er als Edelknabe 
(Bube, Page) die sogenannte höfische Sitte. Mit 14 Jahren wurde der 
Edelknabe mit dem Schwerte umgürtet und damit wehrhaft gemacht. Nun 
war er Knappe. Mit 21 Jahren wurde der Knappe zum Ritter geschlagen. 
6. Wozu der Ritter au festlichen Kampfspielen teilnahm. Für die 
ernste Fehde und den Krieg übte sich der Ritter in festlichen Kampfspielen. 
Diese festlichen Kampfspiele nannte man Turniere (— von turnen — 
ringen, kämpfen). Paarweise rangen die Ritter auf dem Kampfplatze um 
den „Dank" oder Preis. Der Kampfplatz war mit Sand bestreut und 
mit Schranken umgeben, hinter denen sich die Sitze der Zuschauer erhoben. 
(Redensarten, welche an die Kampfspiele jener Zeit erinnern, sind: für 
jemand in die Schranken treten — für jemand eine Lanze brechen — 
jemand in Harnisch bringen — jemand aus dem Sattel heben — jemand 
aus den Sand setzen — mit offenem Visier kämpfen usw.) 
7. Welche Aufgabe die Ritterorden hatten. Das Rittertum ge- 
langte zur höchsten Blüte durch die Kreuzzüge. Es bildeten sich sogar 
sogenannte Ritterorden (— Rittergesellschaften, Ritteroerbindungen), die 
es sich zur Aufgabe machten, gegen die Ungläubigen zu kämpfen, die 
Pilger zu schützen und die Kranken zu pflegen. Später sank der Ritter¬ 
stand; viele der Ritter gewöhnten sich an ein Räuberleben. 
II. Das Mönchswesrn. 
_ 1. Wie die Klöster entstanden. In den ersten Jahrhunderten der 
christlichen Kirche zogen sich viele Christen in einsame Gegenden und 
Einöden zurück. Man nannte diese Leute Einsiedler oder Eremiten. All¬ 
mählich taten sich diese zu Vereinen zusammen. Die einem solchen Vereine 
Angehörigen nannte man Mönche, d. H. Einsamlebende. Ihre Wohnung 
hieß Kloster, der Vorsteher eines Klosters führte den Namen Abt (Nonnen; 
Abtissin). 
2. Wo das Mönchswesen sich verbreitete. Ursprünglich entstand 
dieses Kloster- und Mönchswesen im Morgenlande; gar bald aber ver¬ 
breitete es sich auch nach Europa. Im Mittelalter gewann es die größte 
Ausdehnung. Es bildeten sich sogenannte Mönchsorden. Die beiden 
wichtigsten Mönchsorden in den früheren Jahrhunderten waren die 
Benediktiner und die Bernhardiner.
	        
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