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7. Johann Georg vereinigte alle Marken, und sein Sohn und
Nachfolger Joachim Friedrich bestätigte das von Albrecht Achilles erlassene
Hausgesetz durch den Vertrag zu Gera, um eine spätere Teilung der
Marken zu verhindern.
8. Johann Sigismund vergrößerte sein Land bedeutend. Im
Westen erhielt er Kleve, Mark und Ravensberg, im Osten das Herzogtum
Preußen; dieses jedoch nur als Lehen vom Könige von Polens)
9. Unter Georg Wilhelm wütete der Dreißigjährige Krieg; er
dauerte von 1618—1648. Es war ein Religionskrieg zwischen Katholiken
und Protestanten. 30 lange Jahre war Deutschland und mit ihm Branden¬
burg der -Tummelplatz sremder Kriegsvölker. Ta wurde alles vernichtet,
was fleißige Hände vorher geschaffen. In dieser Zeit der Not sollte
Brandenburg in dem Großen Kurfürsten einen Retter erhalten.
8 s. Friedrich Wilhelm, der Grojze Kurfürst.
1640—1688.
„ITIetite Religion, darin ich meiner Seligfeit ver¬
sichert hin, um einer Krone willen zu verlassen,
werde ich in Ewigkeit nicht tun."
1. Seine Jugend. Friedrich Wilhelm wurde 1620 zu Berlin ge¬
boren. Leine Jugend fällt in die unruhige Zeit des 30jährigen Krieges.
Daher wurde er von seinem Vater, dem Kurfürsten Georg Wilhelm, bald
nach Holland geschickt; er studierte Hier auf der Universität zu Leyden und
hielt sich dann am Hofe des Prinzen von Oranien auf, an dem er das
Vorbild eines tüchtigen Fürsten hatte. Am Hofe im Haag wollte man
ihn zu einem sündhaften Leben verleiten; aber er widerstand der Versuchung
mit den Worten: „Ich bin es meinen Eltern, meiner Ehre und meinem
Stande schuldig." Der Prinz von Oranien, der gerade Breda belagerte,
lobte ihn dafür und sprach: „Eine solche Flucht ist heldenmütiger, als wenn
ich Breda eroberte. Vetter, Ihr habt das getan, Ihr werdet mehr tun.
Wer fich selbst überwinden kann, der ist zn Großem fähig."
2. Wie sah es im Lande ans? Im Jahre 1640 folgte er seinem
Vater im Alter von 20 Jahren in der Regierung. Das Land, welches er über¬
nahm, glich einer Wüste. Wer die Mark durchzog, dem kamen die Tränen
in die Augen. Wo vor wenigen Jahren noch Dörfer gestanden hatten, da sah
man nichts denn Schutt und Trümmer. Wenn der Frühling in das Land kam,
kehrten die Störche und Schwalben wohl wieder zurück, aber das Dach, welches
sie so lange bewohnt hatten, sanden sie nicht. Im Sommer wurden die
Bäume wohl grün; aber kein Saatfeld erfreute des Menfchen Herz. Die
Felder lagen brach und wüst; es fehlte an Händen, sie zu bebauen. Der
30jährige Krieg hatte viele Menschen dahingerafft; die andern waren bettelarm.
*) Die Geschichte des Herzogtums Preußen ist itt einem besonderen Anhang
behandelt.