Full text: Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte

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burd) genannt. Herzog Gozberts Nachfolger Hedan II. erbaute auf dem Schlo߬ 
berge die erste d)riftlid)e Kirche des Frankenlandes. Als int Jahre 742 Bnrkard 
zum ersten Bischof von Würzburg eingesetzt wurde, erhielt er vom Frankenkönig 
Pipin (Denkmal auf der Brücke) reid)ett Güter besitz und die Marienkirche auf 
dem Schloßberge geschenkt. Dazu tcmsd)te er den Schloßberg von der Toditer des 
letzten Herzogs, Hedan II., gegen das ihm gehörige Karle bürg ein. Burkard 
selbst nahm seilten Wohnsitz in betn Herzogsschlosse, das mm bis zur Erbauung 
der Residenz in der Stadt Würzburg im Jahre 1744 Sitz der Bischöfe blieb. 
ß. Tie Stadt Würzburg. Zur Zeit des Bischofs Bnrkard wurden die 
Gebeine des hl. Kiliatt unb seiner zwei Gefährten aufgefunden. Burkarb erbaute 
nun an ber Fundstätte, ba wo jetzt bas Neumünster steht, bett ersten Dom. Um 
biesen herum lagen anfangs nur einzelne Häuser. Als aber aus beut ganzen 
Frankenlande die Leute nad) deut unterbauten Dome Wallfahrten machten, ließen 
fid) immer mehr Kaufleute und Handwerker nieder, um den Fremden ihre Waren 
anzubieten. And) Ackerbauern fiebelten fid) an unb pflanzten ben Weinftock auf 
bie sonnigen Bergabhänge. So rourbe Würzburg balb ber wichtigste Ort in Franken. 
14. Karl der Große als Gründer des fränkischen Weltreiches 
(768—814). 
1. Karls Abstammung. Das von Chlodwig begründete Franken¬ 
reich wurde anfänglich durch kraftvolle Nachfolger mehr uud mehr ver¬ 
größert. Aber die späteren Könige aus dem Merowinger Geschlechte 
waren unthätig und genußsüchtig und überließen die Regierung ihrem 
obersten Beamten, dem Major domus. Der letzte dieser Hausmeier, 
Pipm der Kleine, wurde im Jahre 751 unter Zustimmung des Papstes 
Zacharias von den fränkischen Großen zum Könige erhoben. Sein Sohn 
uud Nachfolger Karl vereinigte alle germanischen Stämme zu einem 
großen Reiche. 
2. Seine Kriege und Eroberungen. Als Karl im I. 768 die 
Regierung antrat, hatte das Frankenreich viel zu leiden unter den 
räuberischen Einfällen der Nachbarvölker. Darum richtete er vor allem 
gegen diese seine Macht. Den schwersten Kampf hiebei mußte er gegen 
die an der Nordostgrenze wohnenden heidnischen Sachsen führen. Gar 
oft wurden sie von ihm besiegt und gelobten Frieden, aber immer wieder 
griffen sie zu den Waffen. Erst nachdem er einigemal Taufende der 
widerspenstigsten Verteidiger ihrer Freiheit und ihres Glaubens ins 
fränkische Reich geschleppt und sie da angesiedelt*) hatte, gaben sie ihren 
Widerstand auf. 30 Jahre hatte es gedauert, bis Karl sie vollständig 
*) Heute noch erinnern die Ortsnamen Wüstensachsen, Sad)settheim, Sachsen- 
hansen an diese Ansiedlungen. 
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