Full text: Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte

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schädigt. Alle diese Gebiete wurden unter Einfluß und Aufsicht 
Napoleons auf dem Reichstage zu Regensburg verteilt (1803). 
3. Der Krieg von 1805. Im Jahre 1804 wählten die Franzosen 
Napoleon zn ihrem Kaiser. Da aber hiedurch seine Herrschsucht nur 
gesteigert wurde, verbanden sich Österreich, Rußland unb England im 
Jahre 1805 gegen ihn. Um ihre Selbständigkeit zu retten, stellten 
sich die süddeutschen Staaten auf Seite Frankreichs. Bei Austerlitz 
(Dreikaiserschlacht) schlug Napoleon die verbündeten Russen und Öfter, 
reicher. Im Frieden zu Preßburg mußten letztere ihre italienischen 
Besitzungen an die Franzosen und Tyrol an Bayern abtreten. Bayern 
und Württemberg wurden zu Königreichen, Baden aber zum Großherzoa- 
tume erhoben. 
4. Auflösung des Deutschen Reiches. Nicht lange nach dem Frieden 
von Preßburg sagten sich die Fürsten Süd- und Westdeutschlands vom 
Deutschen Reiche los unb schlossen sich an Frankreich an. Sie grün¬ 
deten ben Rheinbnnb, besten Protektor (Beschützer) Napoleon würbe. 
Daburch war bas Deutsche Reich aufgelöst, unb Kaiser Franz II. 
legte am 6. August 1806 bie beut)che Kaiserkrone nieber. So hatte 
die Zwietracht ber Fürsten ben Untergang bes tausendjährigen „heiligen 
römischen Reiches deutscher Nation" herbeigeführt. 
5. Der Krieg gegen Preußen. Noch in demselben Jahre (1806) 
begann Napoleon Krieg mit Preußen, das durch seine bisherige schwan- 
sende Haltung das siegreiche Vordringen des Eroberers mitverschuldet 
hatte. In der Schlacht bei Jena wurde das preußische Heer vollständig 
besiegt, und nach kurzer Zeit waren die Franzosen Herren des ganzen 
Landes. Im Frieden von Tilsit (1807) mußte Preußen alle Länder 
zwischen Rhein und Elbe abtreten. Zu diesen Gebieten nahm Napoleon 
noch Brannschweig und Kurhessen und bildete daraus das König¬ 
reich Westfalen, das er seinem Bruder Jerome (König „Immer 
lnstik!") gab. 
Z. Deutschlands Erniedrigung. Nach Preußens Niederwerfung 
war Napoleon der eigentliche Herrscher über Deutschland, und seinen 
Machtsprüchen mußte sich alles fügen. Österreich versuchte zwar im 
Jahre 1809 nochmals, seine Gewalt zu brechen; aber es wurde mit 
Hilfe der Rheinbundstruppen wiederum besiegt. (Aufstand der Tyroler.) 
Nun wagte es kein Fürst mehr, sich gegen Napoleon zu erheben. Seine 
Heere lebten in Sans und Braus vom Schweiße der Deutschen; seine 
Spione lauerten in den Palästen und Hütten und verrieten jedes freie
	        
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