Full text: Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte

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ihre Freiheit und Selbständigkeit gerettet, die Perser für immer auf 
ihren Plan verzichtet, Griechenland zu unterjochen. Im Mittelmeere 
herrschte nunmehr der griechische Handel vor, der phönizische war mit 
der persischen Kriegsflotte vernichtet. Die griechischen Pflanzstädte in 
Kleinasien büßten ihre neue Freiheit allerdings mit dem Verluste ihres 
gewinnbringenden Handels mit dem reichen Hinterlande. Infolgedessen 
gewann das griechische Mutterland in allen Stücken den Vorrang. Hier 
blühten Handel und Gewerbe mächtig auf, namentlich in Athen. Um 
die rege Gewerbtätigkeit zu befriedigen, mußte man zahlreiche Sklaven 
einführen. Athen zählte gegen 100 000 Sklaven und wurde der wichtigste 
Handelsplatz. So folgte auf die Zeit der Bedrängnis die Zeit eines 
mächtigen Aufschwungs auf allen Gebieten. Griechenland ging seiner 
Blütezeit entgegen. 
B. Besprechung. 
1. Welchen Umständen verdankt Griechenland in den Perser¬ 
kriegen den Sieg? 
Die Perserkriege waren die größte Gefahr für Griechenland. Es 
überwand sie siegreich: 
1. So einmütig wie 480 hatten die Griechen noch niemals zu¬ 
sammengestanden. Zwar unterwarfen sich auch mehrere Stämme ohne 
Schwertstreich, doch standen die Hauptstämme treu zusammen. 
2. Die Griechen waren von glühender Vaterlandsliebe 
beseelt, weil sie Heimat und Herd, Weib und Kind, Freiheit und Selb¬ 
ständigkeit gegen einen fremden Eroberer verteidigten. Um nicht alles 
zu verlieren, wagten sie alles, setzten sie Leib und Leben aufs Spiel. 
3. Die persischen Truppen kämpften nicht mit Begeisterung; oft 
mußten sie sogar mit Geißelhieben in den Kampf getrieben werden. 
4. Die Griechen besaßen in Themistokles (wie in Miltiades) kluge, 
tapfere Führer, die die Schwächen des Feindes geschickt aus¬ 
nutzten. Auf freiem Meere hätten die Griechen ihre Seeschlacht nicht 
gewonnen. 
5. Themistokles hatte die Bedeutung der Flotte erkannt und deshalb 
rechtzeitig die athenische Flotte vermehrt. 
6. Die griechischen Landtruppen waren weit besser als die Perser 
bewaffnet. 
7. Die Perser hatten meist vor dem Kriege schon große Verluste. 
Das gebirgige Griechenland war für ihre großen Heeresmassen nicht 
günstig. 
8. Langwierige Kriege verursachten den Persern unerschwingliche 
Kosten und rissen auch tiefe Lücken in ihre Heeresbestände. Dazu drohten 
fortwährend an den Grenzen Aufstände. 
Franke, Alte Geschichte. 5
	        
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