Full text: Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte

1598- 
1623 
128 § 6. Bayern ein Kurfürstentum bis zu Aussterben der Ludwigischen Linie. 
nischem Geiste schuf er das sogenannte Primogenitur ge setz 1506, 
wornach Bayern für alle Zeiten ungeteilt bleiben und immer nur auf 
den öftesten Prinzen vererbt werden soll. 
3) Di e letzten bayrischen Herzoge, a) Auf Albrecht den 
Weisen folgte Wilhelm IV., welcher der Standhafte genannt wurde, 
weil er die kirchliche Reformation in seinem Lande nicht duldete. 
y Albrecht V., der Großmütige, unterstützte Wissenschaft und 
Kunst (Orlaudo Lasso) aufs freigebigste. Er war mitAuua vou Öster¬ 
reich, der Tochter Ferdinands I., vermählt und hatte durch einen Ver¬ 
mag die Zusicherung erhalten, daß, falls das Habsburgische Haus in 
Österreich aussterbe, das Erbe au die Nachkommen dieser Anna fallen 
sollte. 
0) Auf ihn folgte Wilhelm V., der Fromme, welcher der Regierung 
entsagte und dauu mir noch den Werken der Frömmigkeit und Wohl¬ 
thätigkeit lebte. 
d) An seiner Stelle übernahm sein ältester Sohn Maximilian 
u,ul 1598—1651 die Regierung, ein starker, vielseitiger Geist und ausge¬ 
zeichneter Regent. Er minderte durch weise Sparsamkeit die Schulden 
des Laudes und ordnete den Rechtszustand durch Herstellung eines 
neuen, zweckmäßigen Gesetzbuches. Besonders aber war er auf Ver¬ 
besserung des Kriegswesens und Herstellung einer ansehnlichen Kriegs¬ 
macht bedacht. Zu diesem Ende berief er als Heermeister den kriegs¬ 
geübten Niederländer Tzerklas Tilly nach Bayern. 'Als Haupt der 
Liga war Maximilian der eifrigste Verfechter der katholischen Sache 
im 30jährigen Kriege. Nach der Schlacht am weißen Berge (1620) 
und ber Ächtung des Kurfürsten Friedrich V., des Haupts der prote¬ 
stantischen Union, erhielt Max I. auf dem Reichstage zu Reaensburg 
1(523 1623 die Kurwür b e. 
§ 6. 
1 Bayern ein Kurfürstentum bis zum Aussterben der Ludwigischen 
Linie 1623—1777. 
1) Maximilian I. blieb auch als Kurfürst ber katholischen Sache 
treu. Für bie bem Kaiser geleistete Hilfe erhielt er zur Kurwürbe auch 
1628 bie Oberpfalz 1628. Nach ber hauptsächlich von ihm betriebenen Ab¬ 
setzung Wallensteins würben bie Kaiserlichen Truppen wieber unter bie 
Führung Tillys gestellt. Dieser eroberte Magbebnrg 1631, verlor aber 
im nämlichen Jahre bie Schlacht bei Breitenfelb gegen Gustav Aböls 
von Schweben unb würbe 1631 bei Rain am Lech töblich verwuubet. 
Bayern war jetzt ben Siegern preisgegeben unb würbe in ber Folge 
wieberholt auf furchtbare Weife verwüstet. Im westfälischen Frieben 
behielt Maximilian als Frucht feiner ungeheueren Anstrengungen bie 
Kurwürbe unb bie Oberpfalz. Jnbessen war jetzt Bayern ein selbstän- 
biger Staat geworben, mit welchem selbst bie europäischen Mächte rech¬ 
nen mußten. Maximilian starb 1651.
	        
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