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56 §55. Das fränkisch-salische Regentenhaus. § 56. Die Hohenstaufen 1138—1254.
Eidam des Königs erhoben. Im Jahre 1080 erneuerte Papst Gregor
den Bann über Heinrich; dieser hingegen setzte einen Gegenpapst ein.
EndUch ward Rudolf in der für Heinrich ungünstigen Schlacht bei
Molsen an der weißen Elster 1080 tödlich verwundet. Es ward ihm
die rechte Hand abgehauen, und der Herzog Gottfried von Nieder¬
lothringen fvou Bouillon) soll ihm die Spitze der Reichssahne in den
Unterleib gestoßen haben.
Das Volk erblickte in dem Tode Rudolfs ein Gottesgericht Der
König gewann immer mehr Anhänger und erlangte, nachdem er auch
Gregor VII. zur Flucht nach Salerno (wo der Papst 1085 starb) ge¬
zwungen hatte, endlich die Oberhand.
d) Kämpfe Heinrichs gegen seine Söhne. Doch der Kaiser
sollte nicht zum Frieden kommen. Seine Feinde verleiteten nämlich
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zum Ausstand. Dies brach chm das Herz. Er starb zu Lüttich 1106
Bet fernem Freunde, dem Bischos Otbert. Sein Leichnam verblieb zu¬
nächst aus einer Maasinfel, dann kam er in eine nngeweihte Kapelle
zu Speyer, wo endlich nach seiner Befreiung vom Bauue die Beisetzung
im Dome erfolgte.
-1125 _ 4) Heinrich V. 1106—1125. Sein Sohn und Nachfolger Hein¬
rich geriet mit dem Papste wegen der Investitur ebenfalls in einen
heftigen Streit, der aber endlich durch das Wormser Konkordat
1122 dahin entschieden wurde: daß die Belehuuug der von ihren Ka¬
piteln frei gewühlten Bifchöfe mit den weltlichen Gütern nicht mehr
durch geistliche Insignien, sondern durch Überreichung des Scepters,
der Fahne und Lanze erteilt werden solle. Mit Heinrich V. erlosch
der salische Mannsstamm.
§ 56.
1254 Die Hohenstaufen 1138—1254.
ii52 1) Konrad III. 1138—1152. Nach dem Aussterben des fränki¬
schen Kaiserhauses, dessen Erben die Hohenstaufen waren, kamen diese,
nachdem der Herzog Lothar von Sachsen von 1125—1137 die Königs¬
würde bekleidet hatte, mit Konrad III. auf den Thron. Ihm trat
das in Bayern und Sachsen herrschende Geschlecht der Welfen, beson¬
ders Herzog Heinrich der Stolze, entgegen, welcher als Schwieger¬
sohn und Erbe Lothars gehofft hatte, ans den deutschen Thron erhoben
zu werden. Aber sein Hochmut und seine große Macht hatten die
Fürsten von einer Wahl desselben zurückgehalten.
Konrad forderte gleich bei feinem Regierungsantritte von Heinrich
die Herausgabe Sachsens, und da der stolze Fürst nicht gehorchte, so
erfolgte 1138 seine Entsetzung und Ächtung. Der Kamps entbrannte
jetzt in ganz Deutschland. Während Welf VI., Heinrichs Bruder, im
Süden die Hohenstaufen bekämpfte, fetzte sich Heinrich wieder in den
Besitz von wachsen: aber der Schmerz über fein Unglück brach ihm
das Herz.
Nach dem Tode Heinrichs fetzte Welf den Kampf fort Derselbe