Metadata: Das Altertum (Teil 1, [Schülerband])

Kultur. 
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das Christentum gegen die literarischen Angriffe der Heiden durch 
anologetische Schriften zu verteidigen. Die Blütezeit der Apologetik 
beginnt mit der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts; ihr gehören an 
Ambrosius und Hieronymus im Westen, Athanasius und Basılius 
im Osten und der größte aller Kirchenväter, Augustinus, Bischof 
von Hippo (+ 430), der eigentliche Philosoph des Christentums. 
ß) Die Geschichtschreibung. Am wichtigsten ist 
Eusebius, der eine Kirchengeschichte und eine Biographie Kon- 
stantins, seines Zeitgenossen, verfaßte, und zwar beide in griechi- 
scher Sprache. Er schrieb die Geschichte vom Standpunkte des 
Christentums, dessen völliger Sieg ihm unzweifelhaft war, und 
wurde dadurch das Muster für die mittelalterliche Geschicht- 
schreibung. 
3. Die Kunst. a) Das Heidentum. Es schuf noch immer be- 
deutende Werke der Baukunst, dagegen konnten sich die Plastik 
und Malerei von dem tiefen Verfalle seit dem Ausgange des 2. Jahr- 
hunderts nicht mehr erholen. Die Vorliebe für schwer zu be- 
arbeitendes Material, z. B. Porphyr, und kostbare Stoffe (Mosaik) 
schädigten den inneren Wert dieser Künste; hiezu kam die Er- 
schöpfung der antiken Welt auch auf diesem Gebiete. So schmückte 
man den zu Ehren des Siegers von Saxa rubra errichteten Kon- 
stantinsbogen mit Reliefs von älteren Gebäuden (vgl. Centones). 
b) Das Christentum. Es machte in der Kunst von den Er- 
rungenschaften der heidnischen Zeit Gebrauch; mit Unrecht wurde 
den Christen mitunter vorgeworfen, daß sie die Kunst verachtet 
hätten. 
430. 
«) Baukunst. Dem 4. Jahrhunderte gehört die Entstehung 
des christlichen Kirchenbaustiles an. Die ältesten Kirchen werden 
Basıliken genannt; als ihr Vorbild dienten vielleicht. die den öffent- 
lichen Basiliken ähnlichen Räume in den Palästen reicher Römer, in 
denen die Christen anfangs nicht selten zum Gottesdienste zusammen- 
kamen. Der Grundriß der Basiliken, an dem die Kirche im wesent- 
lichen festgehalten hat, umfaßt: 1.) die halbkreisförmige Apsis mit 
Sitzen für den Bischof und die anderen Geistlichen ; 2.) den Raum 
für die Aufstellung des Altars; 3.) das Längsschiff, durch Säulen- 
reihen in drei oder fünf‘ Räume geteilt, für die Laien, Die flache 
Decke wurde aus Holz hergestellt, bisweilen war der offene Dach- 
stuhl sichtbar. Die bekanntesten Basiliken sind St. Paul und 
St. Clemens in Rom.
	        
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