Full text: Der erste geschichtliche Unterricht

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HI. Das Mittelalttt. 
19. Karl des Groszen Kriegszüge. 
Karl der Große, ein Mann von vieler Einsicht und nnermüdeter 
Thätigkeit, erstrebte durch sein ganzes Leben ein schönes und großes 
Ziel: er wollte die deutschen Völkerschaften zu einem Reiche vereinen 
s;nd mit der Ausbreitung des Christentums Bildung und Gesittung 
unter ihnen fest begründen. 
Sein erstes größeres Unternehmen war gegen die Sachsen 
gerichtet. Sie waren noch Heiden und machten nach alter ssitte 
häufig Raubzüge in das fränkische Gebiet. Dies gab die nächste 
Veranlassung zu einem Kriege, der mit vielfachen Unterbrechungen 
volle dreißig Jahre dauerte. Obwohl wiederholt besiegt, ^ empörten 
sich die Sachsen immer anss neue, wenn Karl mit auswärtigen fein¬ 
den beschäftigt war. Selbst als die beiden sächsischen Herzoge Wit¬ 
te £ i n d und Alboin sich unterworfen und das Christentum ange¬ 
nommen hatten, hörte der Kamps noch nicht auf. Dauernde Ruhe 
kehrte erst ein, nachdem Karl gegen 10 000 der hartnäckigsten Ber- 
leidiger der alten Sitte und des heidnischen Glaubens in das srän- 
tische Land (Sachsenhausen, Großsachsen, Litzelsachsen) verpflanzt hatte. 
Dieser langwierige Kamps gegen die Sachsen war durch mehr¬ 
fache andere Kriege unterbrochen. 
In Italien hatte der Langobardenkönig D e si deri ns den Papst 
mit Krieg bedrängt, weil dieser die beiden Söhne Karlmanns nicht 
zu Königen der Franken salben wollte. Karl kam mit einem großen 
Heere dem Papste zu Hilfe; er belagerte Desiderius in seiner Haupt¬ 
stadt Pavia, eroberte dieselbe, schickte den König in ein Kloster und 
ließ sich selbst mit der eisernen Krone zum König der Lombarden 
krönen. 
Auch nach Spanien unternahm Karl einen Zug, unterwarf das 
1 Land zwischen den Pyrenäen und dem Ebro und vereinigte dasselbe 
unter dem Namen „spanische Mark" mit dem fränkischen Reiche. Bei 
dem Rückzug wurde ein Teil des Heeres in den Schluchten von 
Riezel, Ter erste gesch. Unterricht. 2 
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