Full text: Aus Deutschlands Urgeschichte

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zeigt oben noch einen schmalen Streifen der Schlagfläche. Gleich 
unterhalb derselben befindet sich auf der Rückseite des Splitters eine 
kleine Erhöhung, die man Schlagmarke, Schlagknollen oder Schlag¬ 
zwiebel nennt. Rlle vom Menschen verfertigten Splitter tragen 
dieses sehr wichtige (Erkennungszeichen, während es auf natürlichem 
Wege nur sehr selten zu entstehen scheint. 
Wenn man viele Späne vom Block löst, so zeigen die später 
abfallenden Stücke nicht mehr die natürliche Oberfläche des Steins, 
sondern werden nur von Spaltflächen begrenzt. Dadurch erhalten 
Fig. 25. 
Steiniern, von 
dein Feuerstein¬ 
messer wie Fig.19 
u.23 abgeschlagen 
worden sind. 
Fig. 26. 
Feuersteinblock mit abgeschlagenen Spänen. 
(Nach 6. Müller, Nord. Altertumskunde I.) 
die steinzeitlichen Messer (Fig. 23) ihr eigentümliches Kussehen. Sie 
sind nämlich weiter nichts als lange Späne, die nur eine geübte 
Hand herzustellen vermag. Bald finden wir auf unserm neuent¬ 
deckten steinzeitlichen Wohnplatze, denn um einen solchen handelt es 
sich augenscheinlich, ganze Serien von Abfallstücken und Merkzeugen. 
Da sind zunächst eigentümliche länglichrunde Feuersteinstücke (Fig. 25). 
IDir erkennen in ihnen Steinferne, von denen lange Feuersteinspäne, 
also Messer, abgeschlagen sind. Die regelmäßige Form dieser Stücke 
ist bewundernswert. Sie bezeugt die große Geschicklichkeit der Stein¬ 
zeitmenschen in der Behandlung ihres wichtigsten Nutzminerals, 
heutzutage können in (Europa nur noch die Arbeiter, die Flinten¬ 
steine schlagen, derartige Späne absprengen. Diese Steine werden 
nach Ländern verkauft, wo noch immer Steinschloßflinten in Ge-
	        
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