Full text: Schülerbuch für den Unterricht in der Geschichte für die oberen Klassen der Volksschulen und für Fortbildungsschulen

112 
IX. Gang. 
bildete Napoleon das Königreich Westfalen, das er seinem 
Bruder Hieronymus (Jerome) verlieh. 
Aus den preußisch-polnischen Besitzungen errichtete der 
Kaiser das Herzogthum Warschau für den Kurfürsten von 
Sachsen, der bem Rheinbünde beigetreten war und dafür die 
Königswürde erhalten hatte. Schweden verliert Stral¬ 
sund und die Insel Rügen. 
Im Jahre 1806 erließ Napoleon das Dekret der Con- 
tinentalsperre, wodurch dem gefammten Festlande der Handel 
mit England und seinen Colonien verboten rouitie. Durch 
diese Anordnung sollte der Wohlstand Englands vernichtet 
werden. 
Deutschland wird durch Napoleon aufs härteste bedrückt. 
In Preußen lebt aber trotzdem das nationale Bewußtsein 
wieder aus. Stein und Hardenberg ordnen die Staats¬ 
verwaltung, und Scharnhorst und Gneisen au verbessern 
das Heerwesen. 
§. 36. Unterwerfung Portugals und Spaniens. 
Aus Haß gegen England, den Erbfeind Frankreichs, 
erklärte Napoleon den Regenten von Portugal, der sich mit 
England verbündet hatte, des Thrones verlustig und ernannte 
den General Junot [©c^üno] zum Statthalter dieses Landes. 
Auch Spanien mußte die Macht Napoleons fühlen. Es 
herrschte dort große Uneinigkeit unter den Gliedern der könig¬ 
lichen Familie. Nach längerem Streite dankte der schwache 
König Karl IV. zu Gunsten feines Sohnes ab, der den 
Thron als Ferdinand VII. bestieg. Napoleon veranlaßte 
jedoch den alten König zu der Erklärung, daß ihm die Thron¬ 
entsagung abgezwungen worden sei, und daß er seine Rechte 
an Napoleon abtrete. Nun ließ Napoleon Vater und Sohn 
nach Frankreich abführen und ernannte seinen Bruder Josef, 
König von Neapel, zum König von Spanien. 
Portugiesen und Spanier griffen zu den Waffen für ihre 
angestammten Fürsten und wurden hierbei durch die Eng-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.