Full text: Schülerbuch für den Unterricht in der Geschichte für die oberen Klassen der Volksschulen und für Fortbildungsschulen

Die römischen Kaiser it. Oktavianuö. $. 24. 29 
(70) erobert und zerstört. Ueber eine Million Inden karren 
um. Der Rest dieses Volkes verbreitete sich über die gauZe 
custiöirte Erde. Unter Titus, genannt „die Liebe und SBontte 
des menschlichen Geschlechtes", kamen viele Unglücksfälle üb>r 
das Reich. Eine große Feuersbrunst zerstört einen großen Thei 
Roms, die Pest rafft Tausende hinweg; Der Vesuv verwüste 
ganz Campanien und zerstört Herkulanum und Pompeji (79). 
(Der berühmte Naturforscher Plimus der Aeltere.) 
Nach Titus regiert der verschwenderische, feige und grausame 
Domitian. 
Aus diesen folgt Nervet, ein guter und menschenfreundlicher, 
jedoch schwacher Greis. 
Trajan herrscht mit Einsicht, Kraft und Milde, stellt die 
Kriegszucht wieder her, hält Sparsamkeit im Haushalte und ge¬ 
währt Mittel zur Errichtung von Bibliotheken, herrlichen Werken. 
der Baukunst und Schulen. (Trajansfäule, das Forum). Er 
hieß Optimus (der Beste). 
Hadrian gleicht feinem Vorfahrer; er verschönert Rom 
durch fein Grabmal (die Engelsburg). Nach ihm folgt der 
menschenfreundliche Antonius Pius und der edle und weise 
Mareus Aurelius. Unter diesem sind große Unglücksfälle 
zu verzeichnen (Hungersnoth, Erdbeben, Überschwemmungen, 
Krankheiten). 
Marcus Aurelius zieht öfter gegen die Markomannen 
an der Donau und stirbt zu Vindobona (Wien). Mit Marcus 
Aurelius geht das große römische Reich, welches das heutige 
Italien, Portugal, Spanien, Frankreich, England, Holland, 
Deutschland, Ungarn, die europäische Türkei, Kleinasien, Syrien, 
Phönicien, Palästina, Aegypten, Algier und Tunis umfaßte, rasch 
feinem Ende entgegen. Verbreitung des Sittenverderbnisfes durch 
alle Provinzen; im Innern Zerwürfnisse und von außen stets 
Angriffe feindlicher Völker. 
Von Cömmodus, dem lasterhaften Sohne des Marcus 
Aurelius an, regierten fast nur schlechte Kaiser, erklärte Witthriche, 
die von den Prätorianern (Leibwache) eingesetzt und auch gestürzt 
wurden. 
Aurelianns, kriegerisch, war vergeblich bemüht, dem 
Reiche seine frühere Ausdehnung zu geben. Er besiegt die schöne, 
geistreiche und heldenmütige Königin Zenobia von Palmyra. 
Probus, von Geburt ein pamtonischer Landmann, ist sieg¬ 
reich gegen die Deutschen und läßt am Rhein und in Ungarn die 
ersten Reben pflanzen. 
Diokletian regiert kräftig. Er wählt sich Maximiatms 
zum Mitkaifer, später dann Galerius und Constantius. 
Diokletian führt orientalische Pracht an fernem Hofe ein. Nach
	        
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