auf einem Pfahlroste errichteten Hütten nennt man Pfahl¬
bauten. Reste davon sind bei Wismar und dem nahe be-
legenen Gägelow aufgedeckt. Weit großartiger sind aber die
Denkmäler, die uns das Steinzeitvolk in seinen Gräbern
hinterlassen hat. Es sind dies die s. g. Hünengräber,
welche man an verschiedenen Stellen des Landes trifft.
In ihrer einfachsten Form bestehen sie aus vier aufrecht
stehenden Granitblöcken, welche mit einem mächtigen Deck¬
steine überwölbt sind. Die Leichen lagern in sitzender
Stellung an den Wänden der Grabkammer; zu ihren Füßen
wurden Waffen und Geräte niedergelegt, ferner einige Thon¬
gefäße, in welchen sich Speise und Trank befand. Am besten
erhalten sind die Hünengräber zu Naschendorf und Jamel
bei Grevesmühlen.
2. Die Bronzezeit.
1. Die Sron^e. — Auf die Steinzeit folgt der glänzendste
Zeitraum unserer Vorgeschichte, die Bronzezeit, etwa
1500—400 v. Chr. Fast alle Waffen und Schmucksachen
wurden aus Bronze, einer Mischung von Kupser und Zinn,
verfertigt Die Verarbeitung der Bronze, welche von Süden
her das Elbthal entlang zu uns gelangte, geschah durch Guß.
Dem kriegerischen Bedarf dienten Schwerter, Dolche, Lanzen,
Messer. Zierat wurde in großer Menge geschaffen: Arm-
Hals- und Fingerringe, Gewandnadeln (Fibeln), Hängebecken
zur Aufbewahrung von Kostbarkeiten u. s. w. Das Bronze¬
zeitvolk war also ein ebenso kriegerisches wie prachtliebendes
Geschlecht.
2. Die Gräber. — In der älteren Bronzezeit wurden
die Toten begraben und zwar in liegender Stellung, meist
aus einem Steindamme. Die Grabkammer wurde mit einem
Steinkegel bedeckt, darüber wölbte man einen Erdhügel, oft
von bedeutender Höhe. Diese Grabstätten führen den Namen
Kegelgräber. Meist sind sie aus freien Anhöhen errichtet
und oft in Gruppen vereinigt. Die Kegelgräber bergen
Waffen und Schmuckgegenstände aus Bronze, Gold, Bernstein
und Glas. Um die Mitte der Bronzezeit verschwinden die
stolzen Kegelgräber und machen niedrigen Hügeln mit dürf¬
tiger Ausstattung Platz. Es wurde Brauch, die Leichen zu
verbrennen, die Knochenreste samt der Asche in Urnen zu
bergen und diese in einem Steingewölbe beizusetzen, über