Full text: Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte

Gründer nennt man ben Bischof Patiens, ben ber Apostel Jo¬ 
hannes in biefe Gegenb geschickt haben soll. Die Klosterkirche 
soll auch bie erste Kathedrale von Metz gewesen sein, bis sie 
von ben Horden Attilas zerstört wurde. Später baute man sie 
wieder aus, unb in ihr fanden eine Anzahl von Fürsten unb 
Fürstinnen ihre letzte Ruhe; so Rothaib, bie Tochter des Königs 
Pipin; Hildegard, die Gemahlin Karls des Großen; der Kaiser 
Ludwig der Fromme. Zur Zeit der französischen Revolution 
wurden die Gräber erbrochen und die Überreste der Gebeine 
zerstreut, die Kostbarkeiten geplündert. 
Ein anderes Kloster, das seine Gründung in die ältesten 
Zeiten zurückführt, ist Gorze, wo schon der hl. Clemens eine 
Einsiedelei angelegt haben soll. 
III. Aas Reichs land unter der Kerrschaft der Kranken. 
1. Die Franken werden die Herren des Elsasses. 
Die Herrschaft der Alemannen dauerte im Elsaß nicht lange, 
kaum hundert Jahre. Ihre Wohnsitze schienen ihnen zu klein, 
unb deshalb zogen große Scharen nordwestlich nach Lothringen unb 
überfluteten selbst bie Rheinlanbe, wo sie bis gegen Aachen vor¬ 
drangen. Eine Schlacht mußte entscheiden, ob die Alemannen, ob die 
Franken Herren bie]er Länber würben. Wie schon im Hauptteil 
erzählt wurde, siegte der Frankenkönig Chlodwig in der Schlacht 
bei Zülpich 496, und von dieser Zeit an stand nicht nur Lothringen, 
sondern auch das Elsaß unter der Herrschaft der Franken. 
Chlodwig hatte vier Sohne; nach dem Tode des Vaters 
teilten sie das Reich unter sich. Der älteste, Theodorich I., erhielt 
die deutschen Länder zwischen Maas und Thüringer Walb und 
wohnte in Metz. Später nannte man dieses Gebiet Ostreich 
oder Australien, während der westlich davon gelegene Teil 
Neustrien genannt wurde. 
2. Der Odilienberg in den frühesten Zeiten. 
Zu den schönsten Punkten der nördlichen Vogesen gehört der 
Odilienberg. Schon von fern erblickt man den mächtigen Gebirgs- 
ftocf, ber sich jäh ans ber oberrheinischen Tiefebene erhebt. In 
Zwei bis brei Stunden führt ber Weg vom Fuße bes Berges durch 
schattigen Wald bis auf die Spitze zum schlichten Kloster. Von 
dem Klostergarten genießt man eine herrliche Aussicht auf die 
Rheinebene und den Schwarzwald. 
Schon sehr frühe war der Odilienberg durch eine große 
Ilmwallung befestigt, die den Namen Heidenmauer führt. Im 
4. Jahrhundert, als die Waffen und das Ansehen der Römer 
die Bevölkerung des Elsasses vor den anstürmenden germanischen
	        
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