VIII. Der Vater im Himmel.'
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Vaters und das Geschirr und Spinnrad der Mutter wird so ziemlich
die ganze Ausstattung des Wohnraums gewesen sein, - aber darüber
zogen die Engel Gottes aus und ein.
Willibald Beyschlag.
M
246. Neujahrslied.
it der Freude zieht der Schmerz
traulich durch die Zeiten:
schwere Stürme, milde Weste,
bange Sorgen, frohe Feste
wandeln sich zur Seiten.
2. And wo eine Träne fällt,
blüht auch eine Rose.
Schön gemischt, noch eh' wir's bitten,
ist für Throne und für Lütten
Schmerz und Lust im Lose.
3. War's nicht so im alten Jahr?
Wird's im neuen enden?
Sonnen wallen auf und nieder,
Wolken gehn und kommen wieder,
und kein Wunsch wird's wenden.
4. Gebe denn, der über uns
wägt mit rechter Wage,
jedem Sinn für seine Freuden,
jedem Mut für seine Leiden
in die neuen Tage,
5. Jedem auf des Lebens Pfad
einen Freund zur Seite,
ein zufriedenes Gemüte
und zu stiller Lerzensgüte
Hoffnung ins Geleite! Johann Peter Lebel.
247. Ostergruß.
3ch weih eine Nacht, der Nächte schwerste,
die je gekommen den Menschenkindern.
Sie hatte verhängt der Herr des Himmels,
der gütige Gott, dem Erdengarten,
daß in der Stille des stummen Dunkels
angstvoll die Armen harrten des Heils.
2m Grabe lag schweigend, in dunkler Gruft,
von Felsen umhegt, der Herr des Lebens,
der wallende Christ, der Weltgebieter.
Verhaucht war der Atem, verhüllt das Auge,
das milde gelächelt den Menschen allen,
solang' es auf Erden in Liebe geöffnet.
So lag er gebettet
und sorglich gesalbt
und Nacht mit Nebel
schwebte schweigend
in Band und Linnen
von treuen Gesippen,
und dämmerndes Dunkel
über der Erde.