117. Die Schlacht von Beaumont, 30. August. 563
Nun bogen wir in einen Waldweg ab. Er hatte genau die Richtung
auf jene französische Schimmelbatterie, die wir schon vorhin von oben be¬
merkt hatten.
An einer Lichtung passierten wir den ersten bayerischen Verbandplatz.
Da walteten die Ärzte schon ihres schaurigen Amtes. Wir waren froh, daß
uns der Wald bald wieder aufnahm. Nichts wirkt auf die Leute ungünstiger
als der Anblick von Amputationen, wie sie dort gerade an einem Unteroffizier
des 10. Regiments vorgenommen wurde.
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„Vorwärts, Jäger! Laufschritt! Vorwärts!"
Meine Kompagnie war an der Spitze. Der Weg verbreiterte sich zu
einer Lichtung.
„Donnerwetter! Was soll das heißen? Das sind ja unsere Leute, die
zurückweichen!"
Eine schwache Abteilung unserer Avantgarde war in der Flanke gefaßt
worden. Eine ganze feindliche Division, die 1. des 7. französischen Korps,
hatte sie von links gepackt und drohte sie vollständig aufzurollen.
„Meine Herren, halten Sie Ihre Züge fest geschlossen! Wir dringen
durch und reißen sie mit!“ — Ich hatte unserem kleinen Hauptmann eine so
mächtige Stimme gar nicht zugetraut. Wir sprangen zu unseren Jägern.
„Uns nach, Jäger! — Fest beisammen bleiben! — Keinen der Unsrigen
durchlassen! — Vorwärts, Jäger! Laufschritt, vorwärts!"
Kein Mann blieb zurück. Wie eine feste Mauer drang unsere Kom¬
pagnie durch und riß die Wankenden mit sich. Rechts von uns machten es
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