Full text: Das Mittelalter (Teil 2)

zwischen Eider und Schlei an den ihm befreundeten König Kannt 
den Großen von Dänemark abtrat. Er wollte damit an der Meer¬ 
seite einen dauernden Frieden herstellen, der dem Bekehruugswerke 
des Bistums Hamburg-Bremen förderlich sein sollte und es auch 
wirklich war. Im Innern schützte Konrad mit starker Hand den 
Landfrieden, gewährte den kleinen Vasallen, dem Adel, die Erblich¬ 
keit der Lehen, welche die großen Vasallen, die Herzöge und Graseu, 
bereits hatten, und verlieh den allmählich aufblühenden Städten 
das Markt- und Münzrecht. Leider währte feine gesegnete Regie¬ 
rung nicht lange, er starb schon 1039 in Utrecht und wurde in Speier 
begraben. 
2. Heinrich HI. (1039—1056). 
Ihm folgte fein Sohn Heinrich III. Das festgefügte Gebäude 
des deutschen Kaisertums bewährte sich, ja das Reich schien in ein ein¬ 
heitlich geschlossenes Staatswesen mit einem erblichen Herrscherhaus an 
der Spitze übergehen zu wollen, denn Heinrich verwaltete beim Be¬ 
ginn seiner Regierung die Herzogtümer Franken, Bayern, Schwaben 
und Kärnten selbständig; auch konnte er sich als das Oberhaupt der 
deutschen und italienischen Kirche betrachten. Der Papst war ja nicht 
viel mehr als der römische Bischof, der von der Stadt Rom erwählt 
wurde, und selbst das Recht der Ernennung traten die Römer an 
Heinrich ab. An der Ostgrenze war er gefürchtet, außer Polen und 
Böhmen erkannte auch Ungarn feine Oberhoheit an. So besaß er alle 
Macht, die Otto der Große gehabt hatte, und noch mehr. Aber er 
wußte sie nicht zu erhalten. Gegen Ende seiner Regierung war der 
Papst vom Kaiser unabhängiger als je, in Deutschland hatten alle ein¬ 
zelnen Länder wieder eigene Fürsten, und in den tributpflichtigen Staaten 
im Osten loderte der Aufruhr von neuem auf. 
Dies kam daher, weil Heinrich in ähnlicher Weife wie Otto III. 
von der Heiligkeit der Kaiserwürde ganz durchdrungen war und in 
dem Bestreben, die abendländische Christenheit mit dem Papste gemein¬ 
sam in höchster Gerechtigkeit zu regieren, die wirklichen Verhältnisse 
übersah. Heinrich III. starb jung, 39 Jahre alt, in Bodfeld am 
Harz 1056 und ist in Speier begraben worden. 
3. Heinrich IV. (1056—1106). 
Als Heinrich III. starb, war sein Sohn und Nachfolger, der be¬ 
reits als König gekrönte Heinrich IV. erst sechs Jahre alt. Für ihn 
verwaltete seine Mutter, die Kaiserin Agnes, die Regierung. Aber
	        
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