Full text: [Theil 1, [Schülerband]] (Theil 1, [Schülerband])

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2. Der Kukuk sprach: „Das kann ich!“ 
und hub gleich an zu schrein. 
„Ich aber kann es besser!“ 
fiel gleich der Esel ein. 
3. Das klang so schön und lieblich, 
so schön von fern und nah, — 
sie sangen alle beide: 
Kuku, kuku! Ja! 
35. Der Müller und sein Sohn. 
Christoyh von Schmid. 
Gesammelte Schriften. XVI. Vand. Auasbura. 1861. S. 223 
Pinst trieben ein Müller und sein Sohn einen Esel in die 
Stadt, um n auf dem Markte zu verkaufen. 
Da begegnete ihnen ein Mann zu Pferde und sagte lachend 
„Ihr seid bicht gescheit, dasz ihr den Esel leer laufen laszt, 
ind keiner von euch beiden aufsitzt.“ Der Vater hiesz sogleich 
den Zohn aufsitzen. 
über eine Weile begegnete ihnen ein Lasstwagen. Der 
Fuhrmann rief dem Sohne laut zu: „Schämst du dich denn nicht, 
du junger Bursche, dasz du reitest, vahrend dein alter Vater zu 
Fusz debenher gehn musz?“ Als der Sohn diese Rede hörte, 
sprang er eilends vom Esel herab und Liesz den Vater aufsitzen. 
Nachdem sie auf sandigem Wege wieder eine Strecke zurück- 
gelegt hatten, begegnete ihnen eine Bâuerin, die einen Korb voll 
Obst aut dem Kopfe trug. Diese sprach zum Vater: „Ihr seid 
ein unbarmherzigeèr Vater, dasz Ihr es Euch auf dem Esel so 
bequem macht und Euern armen Sohn im tiefen Sande nachwaten 
laszt.“ Da nahm der Vater den Sohn zu sich auf den Esel. 
Als ein Schäfer, der am Wege die Schafe hütete, beide auf 
dem PEsel vorbeireiten sah, rief ér laut: „Ach, das arme Dier! 
Unter der doppelten Last musz es zu Grunde gehn! Ihr seid 
grausame Lhiérquäler.“ Da stiegen beide ab, und der Sohn 
Fagte zum Vater „Was sollen wir nun mit dem Esel anfangen, 
um es den Leuten recht zu machen? Am Ende müssen wir 
ihm gar noch die Füsze zusammenbinden und ihn an einer 
Stange auf unsern Schultern zu Markte tragen.“ 
Alein der Vater sprach: Du siehst nun, mein Sohn, dasz 
man es niemals allen Leuten recht machen kann.“ 
36. Der Frosch. 
Georg Olkristian Dieffenbaen. 
Linderliederx. 2. Aufl. Mainz. 1869. 8. 6. 
Zuerst in: Sehenckel. Rluton deutsehor Dichter 2. Autl. Mainz. 1850.] 
1. Der Frosch sitzt in dem Rohre, 
der dicke, breite Mann, 
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